Gesundheitswesen 2011; 73 - P24
DOI: 10.1055/s-0031-1274473

Impfschutz von SchülerInnen in der Sekundarstufe

R Kimbel 1, C Steinebrei 2, D Spahn 1, J Hemmer 3, E Münster 1
  • 1Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Mainz, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • 2Gesundheitsamt Kaiserslautern
  • 3Mikroprojekt GmbH, Kaiserslautern

Einleitung: Impfungen gehören zu den wirkungsvollsten Präventionsmaßnahmen für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Neben einem individuellen Schutz vor Erkrankung entsteht bei Durchimpfungsraten von 95% ein Kollektivschutz (Herdimmunität) für die gesamte Bevölkerung. Inwieweit die Durchimpfungsraten der SchülerInnen der Sekundarstufe im Aufgabengebiet des Gesundheitsamtes Kusels einen Kollektivschutz bieten, weist der hiesige Beitrag auf.

Methodik: Im Rahmen der Impfpassaktionen 2007 bis 2010 wurden von 4568 Schülern der Sekundarstufen I und II in Kusel und Umgebung der Impfstatus überprüft. Durch eine schriftliche Mitteilung wurden die Eltern informiert. Alle vorgelegten Impfbücher wurden mit einem schriftlichen Hinweis zu den nächsten empfohlenen Impfungen zurückgegeben. Statistische Auswertungen erfolgten mit SPSS 18.0, wobei geschlechtsspezifische Unterschiede mittels Chi2-Test analysiert wurden.

Ergebnisse: Insgesamt haben 37,0% der 4568 SchülerInnen (51,4% männlich) im Alter zwischen 10 und 18 Jahren (14,1+-1,9 Jahren) das Impfbuch vorgelegt. Mindestens 95% dieser SchülerInnen waren vollständig gegen Tetanus, Diphtherie und Polio geimpft. Der Impfschutz beispielsweise für Masern lag bei 84,8% – geschlechtsspezifische Unterschiede lagen nicht vor.

Diskussion: Eine Herdimmunität wurde nur bei den Schutzimpfungen für Tetanus, Diphtherie und Polio erreicht. Erhebungen wie die Impfpassaktionen des Gesundheitsamtes Kusel sind von höchster Public Health-Relevanz. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig aufklärende Angebote sind, damit Impflücken geschlossen werden können. Den Gesundheitsämtern kommt im Rahmen ihrer Präventionsaufgaben hierbei eine besondere Bedeutung zu.