Dtsch Med Wochenschr 2011; 136(14): 691-694
DOI: 10.1055/s-0031-1274565
Infektiologie | Commentary
Infektiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tuberkulose und nicht-tuberkulöse Mykobakteriose

Tuberculosis and nontuberculous mycobacterial infectionsD. Wagner1 , W. V. Kern1
  • 1Zentrum Infektiologie & Reisemedizin, und IFB-Zentrum Chronische Immundefizienz, Medizinische Universitätsklinik Freiburg
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Publication Date:
29 March 2011 (online)

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Zusammenfassung

Tuberkulose bleibt bis in die heutigen Tage eine Erkrankung, die mit Armut assoziiert ist. Neben Armut mit all ihren Folgen ist die HIV-Infektion der wichtigste Faktor für Häufigkeit und Prognose geworden. Forschritte sind in den labordiagnostischen Tests zum direkten Erregernachweis erzielt worden. Diese Verfahren – überwiegend auf der Basis von Multiplex-PCR – sind sensitiv und sehr schnell und können teilweise in einem Testlauf auch nicht-tuberkulöse Mykobakterien und genotypische Resistenz erfassen. Auch bei den immundiagnostischen Tests sind Verbesserungen erzielt worden wenngleich hiermit nach wie vor keine Unterscheidung zwischen latenter, aktiver und behandelter Infektion gelingt. Bei den nicht-tuberkulösen Mykobakterien wird ein vermehrtes Auftreten bei immunsuppren Therapien wie z. B. Anti-TNF-Behandlung beobachtet. Andere Risikofaktoren stellen Autoantikörpern gegenüber IFN-γ dar. Die so genannte MDR-Tuberkulose verlangt eine intensivierte, verlängerte Behandlung mit Tuberkulostatika. Bei konsequenter Behandlung und Verträglichkeit der Medikamente ist die Prognose jedoch vergleichsweise günstig.