Rofo 2011; 183(7): 600
DOI: 10.1055/s-0031-1274718
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Radiologische Befundmitteilung – Was Patienten wirklich wollen

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Publikationsdatum:
12. Juli 2011 (online)

 

Für Patienten ist es wichtig, dass die Ergebnisse radiologischer Untersuchungen möglichst zeitnah kommuniziert werden. Doch daran hapert es häufig, und sogar die überweisenden Ärzte kennen oft nicht die Befunde. P. A. Basu et al. gingen nun der Frage nach, wie Patienten sich die Kommunikation wünschen.

AJR Am J Roentgenol 2011; 196: 605–610

Laut der Studienergebnisse von Basu et al. möchten Patienten die Ergebnisse ihrer radiologischen Untersuchungen schneller erfahren, als das im Allgemeinen üblich ist (Symbolbild, Bild: Thieme Verlagsgruppe, Thomas Möller).

Die Autoren verteilten hierzu Fragebögen an alle Patienten ihrer radiologischen Abteilung, die sich dort zwischen August und Oktober 2008 einem CT oder MRT unterzogen. Gefragt wurde dabei hypothetisch, auf welche Weise sie die Ergebnisse der Untersuchungen erhalten wollten (Telefon, Fax, Brief, E-Mail, persönlich, schnellste Möglichkeit), von wem (Radiologe, Hausarzt, überweisender Arzt, Radiologe und Hausarzt gemeinsam, schnellste Möglichkeit) und wie schnell (innerhalb von 2 h, am selben Tag, innerhalb von 24 h, innerhalb von 2–3 Tagen, innerhalb einer Woche). Diese 3 Fragen wurden 2-mal gestellt, und zwar für den Fall normaler und pathologischer Befunde.

Insgesamt erhielten 557 Patienten (47,4% männlich, medianes Alter 55 Jahre) Fragebögen, von denen 129 (23%) die Bögen auch tatsächlich ausfüllten. Bei der Frage, von wem sie die Untersuchungsbefunde erhalten wollten, antworteten im Falle normaler Befunde

41% mit „vom überweisenden Arzt“, 12% mit „vom Radiologen“, 14% mit „von beiden“ und 33% mit „vom Schnelleren von beiden“.

Im Falle pathologischer Befunde wollten diese

41% vom überweisenden Arzt erfahren, 6% vom Radiologen, 27% von beiden und 26% vom Schnelleren.

Bezüglich des Modus der Befundmitteilung bei normalem Ergebnis entschieden sich

25% für das Telefon, 3% für das Fax, 11% für einen Brief, 22% für eine E-Mail sowie 8% für die persönliche und 31% für die schnellste Variante.

Im Falle pathologischer Ergebnisse wünschten sich diese

35% per Telefon, 2% per Fax, 4% per Brief, 7% per E-Mail, 21% persönlich und 30% auf dem schnellst möglichen Weg.

Bezüglich des Zeitrahmens kombinierten die Autoren normale und pathologische Befunde. Damit das Zeitfenster der Befundmitteilung für 95% der Teilnehmer akzeptabel war, musste dies innerhalb weniger Stunden geschehen, was die Notwendigkeit einer schnellen Kommunikation unterstreicht.

Fazit

Die Studienteilnehmer wollten die Ergebnisse ihrer radiologischen Untersuchung schneller erfahren, als dies gemeinhin geschieht. Um die Patientenzufriedenheit zu optimieren, sind daher neue Kommunikationsmodelle nötig, so die Autoren.

Dr. Johannes Weiß, Bad Kissingen