Zeitschrift für Komplementärmedizin 2012; 4(3): 50-51
DOI: 10.1055/s-0031-1274865
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Vier Fachleute – vier Behandlungsstrategien – Behandlungsstrategien bei Lumbago

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Juni 2012 (online)

Homöopathisch-anthroposophische Medizin

Grundsätzlich zeigt die Lumbago, dass die lastenden Schwerekräfte innerhalb der Wirbelsäule (Wirbelkörper) gegenüber den Leichtekräften (Bandscheiben als Rest der embryonalen Chorda dorsalis) dominieren und auf diese „Druck“ ausüben. Entsprechend ist bei der Lumbago ein homöopathisch-anthroposophisches Arzneimittelkonzept erfolgreich, das die Leichtekräfte innerhalb der Wirbelsäule stärkt.

In der Klinik wie auch in der Praxis haben sich hierbei die folgenden 4 Behandlungsansätze bewährt:

Akute Lumbago – besonders bei reizbaren Patienten

Joussetʼsche Verordnung: Bryonia und Nux vomica im Wechsel in Tiefpotenz D 4 bis D 6 3- bis 10-mal täglich. Diese Verordnung ist seit Jahrzehnten das bewährteste Mittel für die akute Lumbago, besonders, wenn diese infolge von Stress auftaucht oder eine Beschwerdeverschlechterung bei jeglicher Bewegung, besonders beim Drehen, besteht.

Basistherapeutikum zur Stützung und Kräftigung der Wirbelsäule

Disci/Rhus toxicodendron comp.® (WALA) 1- bis 3-mal wöchentlich subkutan paravertebral injizieren, am besten im Bereich der Schmerzpunkte. Dieses Präparat ist besonders erfolgreich bei eher nervösen, unruhigen Patienten. Allgemein zur Stabilisierung der Wirbelsäule ist kaum ein Produkt besser geeignet. Es beinhaltet zu einem Großteil stark kieselsäurehaltige Substanzen wie Schachtelhalm und Bambus und führt zu einer wesentlichen Kräftigung der Aufrichtung.

Konstitutionelle homöopathische Behandlung

Kalium carbonicum D 6 wird als subkutane Injektion wie auch als Tropfen und Globuli bei eher fleischigen, kräftigen Patienten eingesetzt, bei Schmerzen von stechendem Charakter und allgemeinen Schwächezuständen der unteren LWS und Schweißbildung.

Bei ausgeprägten degenerativen Vorerkrankungen der Wirbelsäule

In den stabilen Intervallen nach der akuten Lumbago intermittierend Injektionen mit der Weidenmistel Iscucin Salicis Stufe A bis C und/oder Formica D 6 setzen. Beide Mittel haben die Kraft, degenerative Veränderungen wieder aufzulösen bzw. zu stabilisieren. Entsprechend dem Charakter der Mistel als „embryonalem Baum“ führt die Injektion mit der Weidenmistel zu einer „Verjugendlichung“ der Wirbelsäule.

Ähnliches ist von der Formica rufa (Ameisensäure) zu sagen, die sich besonders dann bewährt, wenn die Lumbago regelmäßig bei nasskaltem Wetter auftritt.

© DHZ

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Dr. med. Johannes Wilkens
 
  • Zum Weiterlesen

  • Barop H. Lehrbuch und Atlas Neuraltherapie nach Huneke. Stuttgart: Hippokrates; 1996