Aktuelle Ernährungsmedizin 2011; 36 - P4_5
DOI: 10.1055/s-0031-1276784

Der Verzehr von Trinknahrungen in der pädiatrischen Onkologie – eine Erhebung am St. Anna Kinderspital in Wien

E Pruckner 1, D Wewerka-Kreimel 1, J Möseneder 1, G Karner 1, B Schmid 1
  • 1Fachhochschule St. Pölten GmbH, Studiengang Diätologie, St. Pölten, Österreich

Einleitung: Inappetenz, Mangelernährung und Gewichtsverlust sind in der Onkologie nicht immer vermeidbar. Eine daraus entstehende Kachexie kann die Toleranz der Chemotherapie, den Stoffwechsel der Chemotherapeutika, die Infektionsrate und damit den gesamten Krankheitsverlauf beeinflussen (Kronberger, 2007). Die künstliche Ernährung mittels Trink- und/oder Sondennahrung stellt für viele PatientInnen einen wichtigen Bestandteil im gesamten Behandlungskonzept dar, und trägt somit zur Wiederherstellung oder Aufrechterhaltung der Gesundheit und Lebensqualität bei (Lückerath, & Müller-Nothmann, 2008). Beobachtungen im St. Anna Kinderspital in Wien zeigen jedoch, dass die meisten Kinder und Jugendlichen nur schwer von der regelmäßigen Einnahme der Trink,- oder Zusatznahrung zu überzeugen sind. Ziel der Arbeit war es, die Menge an getrunkener Trinknahrung zu erheben. Weiters wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden der PatientInnen und der Menge an Trinknahrung gibt. Ein weiterer Kernpunkt der Arbeit war die Beantwortung der Frage, ob die Akzeptanz durch spezielle Maßnahmen gesteigert werden kann.

Methoden: Die Nettostichprobe (n) beläuft sich auf 18 ProbandInnen (11männlich und 7 weiblich) im Alter von 4 bis 20 Jahren. Es wurden anthropometrische Parameter erhoben, zudem führten die ProbandInnen ein 5-Tages-Protokoll über Menge an getrunkener Trinknahrung und momentanem Wohlbefinden. Weiters wurde ein Fragebogen zur Erhebung der Einstellung der ProbandInnen gegenüber Trinknahrungen eingesetzt.

Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Verzehrsmenge besteht (r=0,72). Der Geschmack der Trinknahrungen stellt nicht den Hauptgrund für eine geringere Verzehrsmenge dar. Während 49% der ProbandInnen angeben, diesen am wenigsten zu mögen, überwiegen Faktoren wie z.B. Müdigkeit, Übelkeit oder Erbrechen.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend kann aus den Ergebnissen geschlossen werden, dass die Gründe für eine geringere Verzehrsmenge komplex und vielfältig sind und noch viele andere Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen.