Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2011; 18(2): 58
DOI: 10.1055/s-0031-1277616
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Peru – Junge Tollwutopfer durch Fledermausbisse

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Publication Date:
21 April 2011 (online)

 

Abb. 1 Verbreitungsgebiete des potenziellen Tollwutüberträgers.
Quelle: Wikimedia Commons.

Im nördlichen peruanischen Distrikt Imaza im Amazonas-Gebiet sind seit Anfang des Jahres 8 Menschen an der Tollwut verstorben. Zu den Infektionen kam es durch Bisse von so genannten Vampirfledermäusen. Beim letzten Opfer handelt es sich um ein 9jähriges Mädchen. Alle Betroffenen waren Kinder im Alter von unter 15 Jahren aus der Volksgruppe der Aguaruna aus dem Ort Yupicusa.

In Peru steigt seit einigen Jahren die Zahl der Tollwutopfer aufgrund von Fledermausbissen stetig an. Erstaunlich bei den aktuellen Fällen ist die Tatsache, dass nur Kinder betroffen sind. Eventuell unterliegen diese aufgrund anderer Schlafarrangements einem höheren Expositionsrisiko als die Erwachsenen. Von den drei in Südamerika vorkommenden Vampirfledermäusen ist Desmodus rotundus die häufigste Art und wahrscheinlich auch für die Übertragung der jüngsten Fälle verantwortlich.

Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan

Quelle: promed

Abb. 2 Der Gemeine Vampir Desmodus rotundus ist die häufigste in Süd- und Mittelamerika vorkommende Vampirfledermaus.
Quelle: Wikimedia Commons, lizenziert unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.