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DOI: 10.1055/s-0031-1278986
Retikuläre und lineare Veränderungen
Retikuläre („netzförmige“) und lineare Lungenparenchymverdichtungen sind wichtige Zeichen einer interstitiellen Lungenerkrankung. Im Thoraxröntgen kommen lineare Veränderungen als streifige bzw. durch Summation netzartige Strukturverdichtungen zur Darstellung. Retikuläre und lineare Lungenparenchymverdichtungen können einerseits durch verdickte interlobuläre und intralobuläre Septen, andererseits durch ein sog. „honeycombing“ verursacht sein. Diese unterschiedlichen Komponenten von retikulären Verschattungsmustern können mit der HRCT differenziert werden. Retikuläre Veränderungen treten häufig gemeinsam mit nodulären Verdichtungen als retikulonoduläres Muster auf.
Für die Interpretation der HRCT ist die Kenntnis der Anatomie des sekundären pulmonalen Lobulus von grundlegender Bedeutung. Der sekundäre pulmonale Lobulus ist die zentrale Leitstruktur bei der Beschreibung von interstitiellen Lungenparenchymveränderungen.
Die Differerentialdiagnose der retikulären und linearen Veränderungen umfasst eine Vielzahl von Entitäten. Die Palette reicht vom interstitiellen Lungenödem über idiopathische interstitielle Pneumonien, Kollagenosen, Pneumokoniosen, medikamenten-assozierten Veränderungen und vieles mehr. Die morphologischen Veränderungen sind häufig uncharakteristisch und erlauben nur im Einzelfall eine definitive Diagnose. Erst die Kombination der Analyse von morphologischen Veränderungen und Ihrem Verteilungsmuster zusammen mit klinischen Befunden kann eine richtungweisende Einengung der Differentialdiagnose ermöglichen.
Lernziele:
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Anatomie des sekundären pulmonalen Lobulus
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Erkennen von retikulären und linearen Veränderungen im Thoraxröntgen und in der HRCT
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Eingrenzung und Zuordnung der wichtigsten Differentialdiagnosen
Korrespondierender Autor: Eisenhuber E
Krankenhaus Göttlicher Heiland, Radiologie, Dornbacher Str. 20–28, 1180, Wien
E-Mail: eisenhuber@gmail.com