OP-Journal 2011; 27(3): 254-259
DOI: 10.1055/s-0031-1280445
Artikel zum Leitthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die proximale öffnende Tibiaosteotomie zur Behandlung der Varusgonarthrose

The High Tibial Open Wedge Osteotomy
Mellany Galla
,
Philipp Lobenhoffer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. März 2012 (online)

Zusammenfassung

Die valgisierende Tibiakopfosteotomie in öffnender Technik (”open wedge“) ist ein geeignetes Verfahren zur Behandlung der medialen Gonarthrose bei vorliegender Varusdeformität. Das Ziel des Verfahrens ist die Entlastung des medialen Kniegelenkkompartiments durch Verschiebung der mechanischen Tragachse nach lateral. Die in diesem Beitrag vorgestellte medial öffnende OP-Methode bietet im Gegensatz zur lateral schließenden Technik den Vorteil, dass eine Muskelablösung und die Schädigung des N. peronaeus vermieden werden kann. Es wird eine biplanare Osteotomie im 100°-Winkel durchgeführt. Die Osteotomie wird unter Erhalt einer lateralen Knochenbrücke langsam aufgespreizt und das Korrekturergebnis wird mit einem winkelstabilen internen Plattenfixateur (TomoFixTM) fixiert. Die beschriebene Technik erlaubt in den meisten Fällen die Durchführung der öffnenden Tibiaosteotomie, ohne dass der Osteotomiespalt mit Spongiosa oder Knochensubstitut aufgefüllt werden muss.

Abstract

The open-wedge high tibial osteotomy is an effective treatment modality for medial gonarthrosis by transferring the mechanical leg axis from the medial to the lateral compartment. In contrast to the lateral closed-wedge technique, the open-wedge procedure avoids detachment of extensor muscles and lesions of the superficial peroneal nerve. A biplanar 100° angulated osteotomy is performed and the osteotomy ends 5–10 mm medial of the lateral cortex. The osteotomy is opened gradually with a spreader and fixed with a TomoFixTM plate fixator. In most cases neither autogenous cancellous bone nor bone substitution are needed for filling the osteotomy gap.