Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2011; 1(3): 182-188
DOI: 10.1055/s-0031-1281452
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ischämischer Schlaganfall – Akuttherapie und Stroke Unit

Conrad Venker, Peter Berlit
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Publikationsdatum:
28. Juni 2011 (online)

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Zusammenfassung

Der Schlaganfall ist für den Patienten ein einschneidendes Ereignis und stellt weltweit die zweithäufigste Todesursache dar. WHO-Daten zufolge könnte er sich zur „Epidemie des 21. Jahrhunderts“ entwickeln. Je schneller die Therapie beginnt, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Die Akuttherapie mit Lyse und das Stroke-Unit-Konzept sind hierbei die beiden wichtigsten Entwicklungen der letzten 15 Jahre.

Kernaussagen

  • Etwa 1 Mio. Menschen in Deutschland leben mit den Folgen eines Schlaganfalls. Er könnte zur Epidemie des 21. Jahrhunderts werden.

  • Die Behandlung des Patienten mit dem Gesamtkonzept Stroke Unit führt zu einer 50 %-igen Reduktion des Risikos für Tod oder Behinderung.

  • Mittlerweile werden etwa 60 % aller Schlaganfallpatienten auf einer Stroke Unit betreut, etwa 20 % in neurologischen Kliniken ohne Stroke Unit.

  • Ziel der Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls ist, die Penumbrazone zu retten. Hierfür muss die Therapie möglichst schnell beginnen.

  • Je später der Patient behandelt wird, umso schlechter ist seine Chance zu profitieren. Allen Beteiligten muss bewusst sein, dass jede Minute zählt.

  • Bei Verschlüssen größerer Gefäße, wie der Arteria cerebri media, sind dem Erfolg der intravenösen Lyse Grenzen gesetzt. Zusätzlichen Nutzen können hier die intraarterielle Lyse oder mechanische Rekanalisationsverfahren bringen.

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Literatur

Conrad Venker
Prof. Dr. med. Peter Berlit

eMail: conrad.venker@gmx.de

eMail: peter.berlit@krupp-krankenhaus.de