Rofo 2012; 184(1): 65-67
DOI: 10.1055/s-0031-1281797
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Karotisagenesie: Anatomische Normvariante oder eine Gefahr für den Patienten?

D. Wachter, M. N. Psychogios
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eingereicht: 12.7.2011

angenommen: 3.10.2011

Publication Date:
10 November 2011 (online)

Einleitung

Das ein- oder beidseitige Fehlen der Arteria carotis interna (ACI) ist eine sehr seltene Anomalie, wobei zwischen einer Hypoplasie, Aplasie und einer Agenesie des Gefäßes unterschieden wird. In den meisten Fällen wird eine suffiziente Perfusion der ipsilateralen Hemisphäre über kollaterale Gefäßkreisläufe gewährleistet (Lasjaunias P, Santoyo-Vazquez A. Anat Clin 1984; 6: 133), sodass die Patienten häufig keine klinischen Symptome aufgrund einer Minderperfusion zeigen. Für die betroffenen Patienten besteht jedoch die Gefahr durch Begleitpathologien, die durch Volumenüberlastung der Kollateralkreisläufe verursacht werden, neurologische Symptome zu entwickeln. Wir berichten über den Fall eines 46-jährigen Mannes mit einer Agenesie der rechten ACI, welcher durch eine akute Subarachnoidalblutung aus einem Aneurysma der Arteria communicans anterior (AcoA) symptomatisch wurde.

Frau Dr. Dorothee Wachter

Georg-August-Universität Göttingen

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