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DOI: 10.1055/s-0031-1283439
lidA – Erste Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie zum Zusammenhang von Alter, Geschlecht und ERI auf den subjektiv eingeschätzten Gesundheitszustand
Einleitung/Hintergrund: Die lidA-Studie will Faktoren identifizieren, die zur Gesundheit einer zunehmend älter werdenden Arbeitnehmerschaft in der BRD beitragen. In einer Machbarkeitsstudie wurde das Befragungsinstrument der lidA-Studie getestet. Darauf basierend führten wir erste Auswertungen zu arbeitsbezogenen Faktoren und Alter auf Gesundheit durch. Daten und Methoden: Anhand 200 zufällig gezogener Probanden aus zwei Alterskohorten (Geburtsjahr 1958, 1964) wurde das Erhebungsinstrument der lidA-Studie 2010 von geschulten Interviewern bei infas getestet. Darauf basierend führten wir erste Auswertungen zum Zusammenhang von Alter, Geschlecht, ERI (effort-reward imbalance at work, Modell beruflicher Gratifikationskrisen) und dem subjektiv eingeschätzten Gesundheitszustand durch. Die Antworten zur Frage der Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes aus dem SF12 wurden dichotomisiert (gut bis sehr gut bzw. befriedigend bis schlecht). Neben Altersgruppe und Geschlecht wurde ein ERI-Quotient berechnet (Siegrist et al 2004). Zur Zentralisierung des Cutpoints wurde dieser Quotient logarithmiert. Mithilfe der logistischen Regression wurde der Einfluss der Prädiktoren auf den Endpunkt untersucht. Ergebnisse: Bezüglich der subjektiven Einschätzung des Gesundheitszustandes zeigte sich ein signifikanter, geschlechtsunabhängiger Unterschied zwischen den beiden Altersgruppen (p=0,005). Zudem fand sich ein signifikanter Einfluss des ERI-Quotienten auf die Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands (p<0,05). Dieser Einfluss war unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer der beiden Alterskohorten. Diskussion/Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse sind konsistent mit früheren Studien zum Einfluss von ERI auf Gesundheit, müssen aber auf Grund der niedrigen Fallzahl und da es sich um eine Machbarkeitsstudie handelt, zurückhaltend bewertet werden. Trotz des nur geringen Altersunterschieds wurde der Gesundheitszustand in der älteren Kohorte signifikant schlechter eingeschätzt. In der Hauptuntersuchung müssen diese Unterschiede bestätigt und erklärende Faktoren identifiziert werden. Darin könnte ein großes Präventionspotential liegen.
Literatur:
Siegrist J, Starke D, Chandola T, Godin I, Marmot M, Niedhammer I, Peter R. The measurement of effort-reward imbalance at work: European comparisons. Soc Sci Med. 2004 Apr;58(8):1483–99.