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DOI: 10.1055/s-0031-1284261
Die Endozytoskopie erlaubt die Klassifizierung mukosaler Entzündungszellen und die Bestimmung der entzündlich intestinalen Aktivität bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
Einleitung: Die Bestimmung der entzündlich intestinalen Aktivität ist entscheidend Im Rahmen der Diagnosestellung von CED und gegenwärtig noch der histopathologischen Begutachtung von Gewebeproben vorbehalten. Die Endozytoskopie erlaubt eine Vergrößerung von Gewebestrukturen um den Faktor 1400-fach noch während der endoskopischen Untersuchung.
Ziele: Primäres Ziel war es zu untersuchen, ob die Endozytoskopie die Differenzierung mukosaler Entzündungszellen erlaubt. Sekundäres Ziel war es anhand der im Vorfeld differenzierten Entzündungszellen die entzündlich intestinale Aktivität zu bestimmen.
Material & Methoden: Patienten mit M. Crohn (n=19) oder C. ulcerosa (n=21) die sich einer Ileokoloskopie unterzogen und endoskopisch keinen Nachweis einer akuten Entzündung zeigten, wurden prospektiv eingeschlossen. Als Vitalfarbstoffe wurden Methylenblau oder Toluidinblau topisch auf die Mukosa appliziert. Die bei der sich anschließenden Endozytoskopie (XEC-120-U, Olympus, Hamburg, Deutschland) aufgezeichneten Bilder wurden digital gespeichert und abschließend von zwei Gastroenterologen und einem Pathologen, verblindet gegenüber den endoskopischen und klinischen Befunden, ausgewertet.
Ergebnisse: Die Endozytoskopie erlaubte die Darstellung verschiedener zytologischer und struktureller Zellmerkmale, einschließlich der Darstellung der Zellkerne und der Kern-Plasma Relation. Entsprechend dieser Parameter konnten mit folgenden Sensitivitäten, Spezifitäten und Genauigkeiten einzelne Entzündungszellen differenziert werden: neutrophile Granulozyten (82%, 83%, 83%), basophile Granulozyten (73%, 99%, 96%), eosinophile Granulozyten (83%, 91%, 89%) und Lymphozyten (86%, 90%, 87%). Entsprechend des endozytoskopischen Befundes wurde bei allen Patienten eine höhere Einstufung der ursprünglich endoskopisch diagnostizierten Entzündungsaktivität festgelegt. Die Übereinstimmung zwischen dem Befund der Endozytoskopie und der Histopathologie war dabei sehr gut (Kappa 0,76–0,88).
Schlussfolgerung: Die Endozytoskopie ermöglichte die Bestimmung der entzündlich intestinalen Aktivität bei Patienten mit CED und hat damit das Potential die in vivo Diagnostik und das klinische Management betroffener Patienten zu verbessern.