Z Gastroenterol 2011; 49 - K24
DOI: 10.1055/s-0031-1284275

Ergebnisse der postoperativen ERCP bei Patienten nach komplexen abdominellen Operationen

M Raithel 1, P Konturek 1, A Nägel 1, C Neufert 1, Y Zopf 1, H Diebel 1, S Raithel 1, M Neurath 1
  • 1Med. Klinik 1, Gastroenterologie, Interventionelle Endoskopie, Universität Erlangen

Hintergrund: Komplexe therapeutische ERCPs bei postoperativen Patienten haben niedrigere Erfolgsraten als bei normal erhaltener Anatomie. Nach Einführung der Doppelballon-Enteroskopie (DBE) wurden die ERCPs bei 113 postoperativen Patienten aus den Jahren 2007–2010 erfasst.

Material und Methoden: Von allen ERCPs wurden die Erfolgraten (Drainage GW bzw. Pankreas), Prämedikation, Vorgehensweise und die Nebenwirkungen ausgewertet, getrennt je nach Durchführung mit konventionellem Endoskop bzw. DBE und miteinander verglichen.

Ergebnisse: Von den 113 Pat. konnten 19 postop. ERCPs (21,4%) sofort erfolgreich mit dem Gastroskop bzw. Duodenoskop durchgeführt werden (hpts. BII-Resektion).

Bei 44 Pat. mit erhaltener Papillenanatomie, aber Zugang über eine Roux-Y Schlinge konnten 7 Pat. mit dem Push-Enteroskop (15,0%), 31 mit dem DBE (71%, p<0,01) erfolgreich drainiert werden. Ähnliche Ergebnisse konnten bei Pat. mit biliodigestiven Anastomosen (72% R Y) erreicht werden (16,6% vs. 75% Erfolgsrate). An den biliodigestiven Anastomosen konnten 3 verschiedene Strikturtypen klassifiziert werden (mukosaler – intramuraler – duktaler Typ), die unterschiedliche therapeutische Interventionen erforderten (Ostiuminzision – Dilatation – Stents).

Diskussion: Der Einsatz der DBE-ERCP hat die postoperative ERCP mit einer ca. 4-fach höheren Erfolgsrate deutlich verbessert, was zu Senkung der PTCD-Raten führte bei akzeptabler Nebenwirkungsrate (Major- & Minorkomplikationen 2,3 bzw. bis 19%).