Z Gastroenterol 2011; 49 - K30
DOI: 10.1055/s-0031-1284281

Leberelastometrie versus Hoch-Frequenz Ultraschall zur Diagnose der Leberzirrhose

L Pfeifer 1, RS Görtz 1, J Sturm 1, T Bernatik 1, MF Neurath 1, D Strobel 1
  • 1Medizinische Klinik 1 der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen

Hintergrund:

Die diagnostische Aussagekraft der B-Bild-Sonografie ist insbesondere bei Frühformen der Leberzirrhose limitiert. Die Elastometrie mittels acoustic radiation force impulse (ARFI) ist ein vielversprechendes neues Ultraschallverfahren, das die Gewebeelastizität messen kann. Der Stellenwert der Elastometrie im Vergleich zur Hoch-Frequenz-Sonografie (HFUS) der Leberoberfläche hinsichtlich der diagnostischen Aussagekraft bei Frage nach Leberzirrhose wird aktuell überprüft.

Material & Methoden:

Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose oder Zeichen der portalen Hypertension wurden ausgeschlossen. Eingeschlossen wurden Patienten vor geplanter Leberbiopsie. Der linke und rechte Leberlappen wurde mittels ARFI und HFUS (Siemens S2000, 9L4 Sonde, Mehrfachmessungen) untersucht. Die HFUS der Leberobeflächen-Irregularität (mm) wurde quantifiziert mithilfe einer Bildanalysesoftware durch die Differenz der tatsächlichen Oberfläche zu einer approximierten physiologischen Oberfläche in Form einer 20mm langen Geraden.

Ergebnisse:

Erste Ergebnisse zeigen einen signifikanten Unterschied sowohl für ARFI als auch für HFUS bei Zirrhotikern (n=9) und Nicht-Zirrhotikern (n=21) (p<0,05). Mittelwerte für ARFI-Messungen ergaben 1,98±0,81m/s bzw. 3,06±0,53m/s für den linken und 1,61±0,57m/s bzw. 2,82±0,71m/s für den rechten Leberlappen für Nicht-Zirrhotiker bzw. Zirrhotiker. Mittelwerte für HFUS-Messungen ergaben 0,61±0,31mm bzw. 1,08±0,16mm für den linken und 0,5±0,28mm bzw. 1,00±0,17mm für den rechten Leberlappen für Nicht-Zirrhotiker bzw. Zirrhotiker.

Die diagnostische Treffsicherheit lag für die ARFI Methode bei einer AUROC 0,84 (linker Leberlappen) und 0,92 (rechter Leberlappen). Die diagnostische Treffsicherheit der Hochfrequenzsonografie lag bei einer AUROC 0,91 (linker Leberlappen) und 0,93 (rechter Leberlappen).

Schlussfolgerung:

ARFI und HFUS sind sehr gute diagnostische Verfahren zur Erkennung einer Leberzirrhose. Allerdings bestehen Unterschiede: Bei der Beurteilung des linken Leberlappen scheint die ARFI-Technik der HFUS unterlegen. Dies muss an einem größeren Patientenkollektiv überprüft werden.