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DOI: 10.1055/s-0031-1284288
Bidirektionale Chemotherapie mit Oxaliplatin und 5-FU/FS nach zytoreduktiver Chirurgie bei Patienten mit Peritonealkarzinose kolorektaler Karzinome
Einleitung: Zytoreduktive Chirurgie (CRS) und hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) als additive Therapieoption können die Prognose ausgewählter Patienten mit synchroner oder metachroner Peritonealkarzinose bei kolorektalem Karzinom verbessern. Neuere Daten weisen darauf hin, dass der intraperitoneale Einsatz von Oxaliplatin als bidirektionale Chemotherapie mit intravenöser Gabe von 5-FU/Leukovorin die Effizienz des kombinierten Behandlungskonzeptes weiter verbessert. In der vorliegenden Studie soll eine möglicherweise erhöhte Toxizität im Vergleich zur Kombination aus Mitomycin C und Doxorubicin untersucht werden.
Patienten und Methoden: Zwischen 02/2008 und 08/2010 erhielten am Universitätsklinikum Regensburg 40 Patienten eine kombinierte Therapie mit CRS und HIPEC mit 300mg/qm KOF Oxaliplatin i.p. (OX). 35 Patienten erhielten eine bidirektionale Chemotherapie mit synchroner intravenöser Gabe von 5-FU/LV. Die Perfusionszeit betrug 30 Minuten bzw. 60 Minuten bei den 5 Patienten mit alleiniger intraperitonealer Gabe von Oxaliplatin. Zum Vergleich wurde eine Matched-pair-Analyse mit 40 Patienten durchgeführt, die das frühere Standardregime (Mitomycin C + Doxorubicin i.p.) erhielten (MMC). Selektionskriterien waren Operationszeit, Alter und Geschlecht.
Ergebnisse: Die mittlere Operationszeit betrug 315 Minuten in der OX- und 313 Minuten in der MMC-Gruppe. Das mittlere Alter zum Operationszeitpunkt lag bei 52 bzw. 51 Jahren. 15 vs. 16 Patientinnen waren weiblich. Der mediane KH-Aufenthalt betrug 15,5 Tage in der OX- und 17 Tage in der MMC-Gruppe, der mediane ITS-Aufenthalt jeweils 1 Tag. Die Grad 3/4-Morbiditätsrate betrug 42,5% vs. 37,5% (p=0,648). 5 bzw. 6 Patienten mussten operativ revidiert werden. Die Mortalität lag bei 2,5% bzw. 0%. Die Hauptkomplikationen der OX-Gruppe waren Pleuraerguss (5), Thrombose (2), Herzrhythmusstörungen (2) und Abszess (2). In der MMC-Gruppe traten bevorzugt Ileus (4), Anastomoseninsuffizienz (3), Lungenembolie (2) und Wundinfektion (2) auf.
Schlussfolgerung: Der Einsatz von Oxaliplatin im Rahmen von CRS und HIPEC scheint Mortalität und Morbidität nicht zu erhöhen. Zukünftige prospektiv randomisierte Studien müssen zeigen, welches das beste intraperitoneale Therapieregime hinsichtlich Toxizität und Langzeitprognose darstellt.