Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215(04): 133-138
DOI: 10.1055/s-0031-1284417
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George Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der iatrogenen Frühgeburt auf die frühkindliche Morbidität

Impact of Iatrogenic Preterm Birth on Newborn Morbidity
E. Beinder
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité-Universitätsmedizin, Berlin,
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Publikationsverlauf

eingereicht03. Dezember 2010

angenommen nach Überarbeitung10. Januar 2011

Publikationsdatum:
23. August 2011 (online)

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Zusammenfassung

Frühgeburtlichkeit nimmt in westlichen Ländern nicht ab, sondern eher zu. Dies ist vor allem auf eine Zunahme der iatrogenen Frühgeburtlichkeit bei „late preterms“, also zwischen der 34 + 0 und 36 + 6 Schwangerschaftswochen zurückzuführen. „late preterms“ machen 80% der Frühgeborenen aus und weisen nicht nur passagere Anpassungsstörungen, sondern auch schwere Komplikationen und neurologische Entwicklungsstörungen signifikant häufiger als Termingeborene auf. Um die iatrogene Frühgeburtlichkeit zu senken, sollten vor allem bei milder Präeklampsie und intrauteriner Wachstumsrestriktion standardisierte Entbindungsindikationen angelegt werden.

Abstract

The incidence of premature births is not decreasing in developed countries, but rather shows a tendency to increase. This rise is primarily due to an increase in the number iatrogenic late preterm births at a gestational age between 34 + 0 and 36 + 6 weeks. Late preterm births account for up to 80% of all preterm births and these newborns have higher morbidity and mortality rates and a higher rate in neurodevelopmental long-term impairment in comparison to term infants. In order to reduce iatrogenic preterm birth, it is necessary to apply standardised treatment algorithms especially in cases of mild preeclampsia and intrauterine growth restriction.