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DOI: 10.1055/s-0031-1284740
Paroxysmales Vorhofflimmern – Dronedaron ist erste Wahl
Publication History
Publication Date:
20 July 2011 (online)
Nach langer Stagnation hat Dronedaron (Multaq®) die Therapie des Vorhofflimmerns einen großen Schritt vorangebracht. Es ist das erste Antiarrhythmikum, mit dem es bei Patienten mit nicht permanentem Vorhofflimmern gelingt, die Frequenz der kardiovaskulär bedingten Hospitalisationen oder der Todesfälle jeglicher Ursache signifikant zu senken, versicherte Prof. Hendrik Bonnemeier, Kiel. Aufgrund der überzeugenden Datenlage wurde Dronedaron in die Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) aufgenommen. Sie empfehlen es als therapeutische Option der ersten Wahl zur Erhaltung des Sinusrhythmus bei nicht permanentem atrialem Flimmern/Flattern.
Laut ESC-Leitlinien kommt Dronedaron zudem bei Patienten mit nicht permanentem Vorhofflimmern und begleitenden kardiovaskulären Risikofaktoren als einziges Antiarrhythmikum in Betracht, mit dem sich kardiovaskulär verursachte Hospitalisierungen merklich reduzieren lassen. Nachgewiesen wurde die umfassende Wirksamkeit in der als bahnbrechend geltenden ATHENA-Studie [1]. Teilnehmer waren Hochrisikopatienten mit paroxysmalem oder persistierendem Vorhofflimmern/-flattern aus 551 Zentren, berichtete Prof. Andreas Götte, Paderborn. Über die Dauer von 12 Monaten bekamen 2301 Patienten täglich zweimal 400 mg Dronedaron und 2237 Placebo, und zwar jeweils zusätzlich zur Standardtherapie.
Unter Verum ging der kombinierte Endpunkt aus kardiovaskulär veranlasster Krankenhauseinweisung oder Tod gegenüber Placebo statistisch signifikant um 24 % zurück. Die kardiovaskuläre Mortalität wurde um 29 % gesenkt. Dronedaron verbesserte die Prognose selbst dann, wenn das Vorhofflimmern zu einem späteren Zeitpunkt rezidivierte. Bei manifester KHK in Kombination mit Vorhofflimmern sind zahlreiche Antiarrhythmika kontraindiziert. Dass Dronedaron gerade bei dieser Konstellation besonders gut wirksam ist, zeigte sich in der entsprechenden ATHENA-Subgruppe. Bei diesen Patienten wurde das Risiko, den primären Endpunkt aus kardiovaskulär bedingter Hospitalisation oder Tod jeglicher Ursache zu erreichen, um 27 % verringert. Ferner wurde das Risiko eines Schlaganfalls in einer weiteren Subgruppe um 34 % eingedämmt. PD Dr. Ralph Bosch, Ludwigsburg, riet dazu, die Leberfunktion regelmäßig zu überprüfen, und zwar vor Beginn der Medikation und danach monatlich während des ersten Halbjahrs, ferner im neunten und zwölften Monat.
Karl B. Filip, Landsberg am Lech
Quelle: Pressegespräch "500 Tage Dronedaron in Deutschland: Ziele – Grenzen – Chancen der VHF-Therapie", Juni 2011, Frankfurt am Main. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main