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DOI: 10.1055/s-0031-1285933
Initiale Pleuraergüsse beim Ovarialkarzinom – Prädiktoren für ein schlechteres Überleben?
Publication History
Publication Date:
01 August 2011 (online)
Die Assoziation zwischen malignen Pleuraergüssen und der Mortalität fortgeschrittener Ovarialkarzinome ist umstritten. Mironov et al. untersuchten in einer retrospektiven Studie die prognostische Relevanz und diskutierten klinische Implikationen.
Radiology 2011; 258: 776–784
Der Nachweis ein- oder beidseitiger Pleuraergüsse in der Ausgangs-CT war mit einem kürzeren Überleben assoziiert. Die Radiologen analysierten Aufnahmen aus den Jahren 1997–2004 und korrelierten die Ergebnisse mit dem klinischen Verlauf. 203 Frauen waren durchschnittlich 61 Jahre alt. 172 hatten ein Stadium III und 31 ein Stadium IV in der FIGO-Klassifikation. Die CT erfolgten durchschnittlich 15 Tage vor der Primäroperation. Zwei Ärzte beurteilten die Aufnahmen und diagnostizierten bei 60 bzw. 62 Patientinnen einen Pleuraerguss. Rechtsseitige Effusionen waren dabei häufiger. 132 Frauen starben im Verlauf. Das Überleben hing nicht signifikant vom Stadium III oder IV ab (p = 0,105).
Für die Stadien getrennt betrachtet ergab sich zunächst kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Überleben und dem Vorliegen von Pleuraergüssen im Erstbefund. Die Radiologen kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Unter Berücksichtigung der Ergussmenge zeigte sich, dass die Mortalität nur bei kleinen Ergüssen nicht signifikant verändert war. Frauen mit mäßigen bis großen Ergüssen hatten eine ungünstigere Prognose. Die Unterschiede waren für beide Radiologen signifikant (p = 0,006 und p = 0,015). Das Überleben war besonders schlecht, wenn gleichzeitig pleurale Metastasen gefunden wurden oder wenn beidseitig Flüssigkeit nachweisbar war. Neben einer unzureichenden operativen Tumorverkleinerung, hohen Werten für CA-125 und Ascites waren mittlere und große Pleuraergüsse im CT unabhängige Risikofaktoren. Das Lebensalter, FIGO-Stadium und die Seite des Pleuraergusses waren in multivariater Analyse nicht bestimmend.
Patientinnen im Stadium III oder IV eines Ovarialkarzinoms mit einem mäßigen oder ausgeprägten Pleuraerguss im Erstbefund hatten eine schlechtere Prognose. Damit werde zunehmend klar, dass Ovarialkarzinome einer ausgeweiteten Lokalkontrolle bedürften, so die Autoren. Dies könne erweiterte operative Eingriffe und eine intrapleurale Chemotherapie einschließen. Wichtig sei, dass der erstbefundende Radiologe nicht nur das Vorhandensein, sondern auch das Ausmaß eines Pleuraerguss angebe.
Dr. Susanne Krome, Melle