Rofo 2011; 183(08): 692
DOI: 10.1055/s-0031-1285937
Brennpunkt
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Steatosis hepatis – MRT-Bildgebung mit 3-T-Geräten vergleichbar mit MR-Spektroskopie

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. August 2011 (online)

 

Der frühere klinische Referanzstandard für die Messung des Leberfettgehalts, die Leberbiopsie, wurde vor Jahren durch die MR-Spektroskopie als nicht-invasives Verfahren ergänzt. MR-Spektroskopien sind jedoch aufwendig und nicht ubiquitär verfügbar. Für 1,5-T-MRT-Geräte wurden Verfahren entwickelt, bei denen die Ergebnisse der Bildgebung mit denen der Spektroskopie vergleichbar sind. Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe untersuchte nun Protokolle für 3-T-Geräte.
Radiology 2011; 258: 749–759

Yokoo et al. nahmen in ihre prospektive Untersuchung zwischen Februar 2008 und Mai 2009 insgesamt 163 Patienten auf. Davon war bei 39 eine Steatosis hepatis bekannt, bei 110 lagen Risikofaktoren für eine Steatosis vor, bei 14 Patienten waren keine Risikofaktoren für eine Steatosis bekannt. Bei allen Patienten wurde eine Protonen-MR-Spektroskopie eines 20 x 20 x 20 mm großen Voxels im Bereich des rechten Leberlappens durchgeführt. Daraus wurde die Fettfraktion (FF) der Leber als Referenzwert für die MRT-Bildgebung errechnet. Bei der MRT-Bildgebung wurde die FF aus Non-T1-gewichteten Sequenzen unter der Verwendung verschiedener Methoden des Postprocessings bestimmt. Dazu wurden T2-korrigierte Multifrequenz-Methoden verwendet. Die Abschätzung der Genauigkeit der jeweiligen Methode erfolgte über den Abgleich mit der MR-Spektroskopie an gleichen Lokalisationen der Leber.

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T1w GE-Aufnahme einer diffusen Verfettung der Leber mit erhöhter Signalintensität. Geografische Nichtverfettung lateral und ventral im rechten Leberlappen mit normaler Signalintensität (Bild: Rummeny E/Reimer P/Heindel W. RRR Ganzkörper-MR-Tomographie. Thieme 2006).

Es zeigte sich, dass die Ergebnisse der MR-Spektroskopie und die der MRT-Bildgebung vergleichbar waren, wenn Störeffekte von T1, T2 und multiplen Signalfrequenzen minimiert, korrigiert und modelliert wurden. Diese Resultate stehen in Übereinstimmung mit denen, die bei Untersuchungen mit 1,5-T-MRT-Geräten erzielt worden waren. Bei der Verwendung eines Einzelfrequenz-Modells fand sich eine Abhängigkeit der T2-Korrekur von der Anzahl der Echozeiten (3 versus 6).

Fazit

Mithilfe von Non-T1-gewichteten MRT-Bildern kann nach T2-Korrektur und Multifrequenz-Modellierung die Protonen-Dichte-Leberfettfraktion valide bestimmt werden. Damit stellt die Methode eine geeignete Alternative zur MR-Spektroskopie dar, so die Autoren.

Dr. Katharina Franke, Darmstadt