Der Klinikarzt 2011; 40(08): 372
DOI: 10.1055/s-0031-1286562
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Fixkombination von retardiertem Oxycodon und Naloxon – Stärkere Schmerzlinderung, mehr Lebensqualität

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Publication Date:
22 August 2011 (online)

 

Durch die Behandlung mit innovativen Opioiden wie der Fixkombination von retardiertem Oxycodon und Naloxon lässt sich bei Patienten mit starken Rückenschmerzen eine bessere Schmerzlinderung als mit anderen Opioiden der WHO-Stufe III erwirken. Die Behandlung ist dabei sogar kostengünstiger. Das dokumentiert eine bundesweite nicht-interventionelle multizentrische offene prospektive Studie in 134 deutschen Arztpraxen, darunter auch bei Orthopäden.

In der Studie wurden 924 Patienten mit der Fixkombination von Oxycodon und Naloxon (Targin®) oder einem anderen starken Opioid behandelt. Anhand von Fragebögen, Patienteninterviews und numerischen Bewertungsskalen wurden die Patienten nach Intensität, Charakter und Dauer der Rückenschmerzen befragt sowie nach den Auswirkungen auf das alltägliche Leben. Zwei Drittel der Patienten waren Frauen, das mittlere Alter war in beiden Gruppen mit 63 und 64 Jahren vergleichbar. Geprüft wurde konkret, wie sich unter der Behandlung die gesundheitsbezogene Lebensqualität änderte, wobei als Prüfinstrument die beiden Fragebögen SF-26 und BPI-SF (Brief Pain Inventory) eingesetzt wurden.

In beiden Behandlungsgruppen zeigte sich unter der Opioidgabe eine deutliche Besserung der Schmerzen sowie der Lebensqualität der Patienten, berichtete Prof. Reinhard Rychlik, Burscheid. Die Therapieergebnisse waren in den beiden Gruppen aber signifikant unterschiedlich: So wurde in der Verumgruppe trotz initial höherer Schmerzintensität mit 45 gegenüber 25 % eine signifikant stärkere Reduktion der Schmerzintensität als in der Kontrollgruppe erwirkt. Die Resultate der einzelnen Faktoren zur Lebensqualität wurden ebenfalls unter Oxycodon/Naloxon stärker gebessert als unter anderen Opioiden, wobei mit einer Ausnahme die Unterschiede bei allen Faktoren das Signifikanzniveau erreichten. So wurden die körperliche wie auch die psychische Summenskala signifikant stärker verbessert und ebenso Parameter wie die körperliche Funktionsfähigkeit, die Vitalität sowie die soziale Funktionsfähigkeit.

Die Behandlung mit der Oxycodon/Naloxon-Kombination erwies sich zudem als kostengünstiger mit einem Kostenvorteil von konkret 370 Euro pro Patient.

Christine Vetter, Köln

Quelle: Expertengespräch "Schmerztherapie im Spannungsfeld zwischen Lebensqualität und Kostendruck – Neue Studiendaten zu Targin®" beim 22. Deutschen interdisziplinären Schmerz- und Palliativkongress am 23. März 2011 in Frankfurt. Veranstalter: Mundipharma