Diabetes aktuell 2011; 9(05): 234
DOI: 10.1055/s-0031-1286691
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schmerzen bei diabetischer Polyneuropathie – Leitliniengerechte Therapie verbessert Alltagsfunktionalität

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Publikationsdatum:
30. August 2011 (online)

 

"Im Verlaufe eines Diabetes mellitus stellen sich oftmals mikro- und makrovaskuläre Folgeerkrankungen ein", so Dr. Gerhard Klausmann, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie, Aschaffenburg. Relativ weit verbreitet ist hierbei die schmerzhafte diabetische Polyneuropathie (DPNP), an der etwa jeder 5. Diabetespatient leidet [1]. Die mit den Nervenschädigungen einhergehenden Missempfindungen und Schmerzen können dabei die Alltagsaktivität und Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken.

Viele Patienten berichten insbesondere über brennende, kribbelnde oder stechende Schmerzen an den Füßen (96 %) und Händen (39 %), die vor allem in Ruhe und während der Nacht auftreten [2]. "Allerdings wird – insbesondere bei mittelschwerer Ausprägung – die DPNP vom behandelnden Arzt häufig nicht diagnostiziert", sagte Klausmann, so dass ca. 40 % der Betroffenen keine Behandlung erhielten [3]. Hier warb der Diabetologe für ein regelmäßiges Screening der Diabetespatienten. Wichtig sei auch aktives Fragen des Arztes nach möglichen Schmerzen oder Missempfindungen. Um den Therapieerfolg zu dokumentieren und die Lebensfreude zu stärken, verwies Klausmann zudem auf ein Aktivitätentagebuch, welches die Aufzeichnungen und Beobachtungen von Schmerzpatienten in einen positiven Kontext bringt (Kasten).

Aktivitätentagebuch unterstützt Schmerzpatienten

Aktuelle Studienergebnisse weisen darauf hin, dass im Schmerzgedächtnis gespeicherte schmerzhafte Erfahrungen mit positiven Eindrücken "überschrieben" werden können. Deshalb hat Lilly Deutschland gemeinsam mit Prof. Herta Flor, Mannheim, und Mitgliedern des DFNS (Deutscher Forschungsverbund Neuropathischer Schmerz) ein Aktivitätentagebuch konzipiert, das sich ausschließlich auf positive und lebensbejahende Perspektiven, z. B. "Ich fühle mich heute fit und aktiv" konzentriert. Die Beurteilung der Aussagen zu der jeweiligen Tagesverfassung erfolgt vom Patienten auf einer Skala von 0 (trifft gar nicht zu) bis 10 (trifft voll zu). Die grafische Erfassung der Werte als Wochensumme unterstützt schließlich den Arzt bei der Dokumentation des Therapieerfolgs und erleichtert die Krankheitsbewältigung.

Das Aktivitätentagebuch kann im Web bezogen werden unter https://www.lilly-pharma.de/gesundheit/diabetische-polyneuropathie/broschueren.html