physiopraxis 2011; 9(9): 22
DOI: 10.1055/s-0031-1289151
physiowissenschaft

Zervikogener Kopfschmerz – Behandlung des Kiefergelenks verringert Schmerzen

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Publication Date:
16 September 2011 (online)

 

Haben Patienten mit zervikogenen Kopfschmerzen zusätzlich Funktionsstörungen im Kiefergelenk, kann sich eine Behandlung der temporomandibulären Region positiv auf die Kopfschmerzen auswirken. Dies fanden Kerstin Lüdtke und Dr. Harry von Piekartz in einer randomisierten Studie heraus.

Die Autoren teilten 43 Patienten in zwei Gruppen ein: Die Patienten der ersten Gruppe behandelten sie manualtherapeutisch an der Halswirbelsäule. Die Probanden der zweiten Gruppe erhielten zudem Behandlungen im temporomandibulären Bereich. Jeder Patient bekam jeweils sechs Anwendungen in einem Zeitraum von drei bis sechs Wochen. Zu Beginn und nach Abschluss der Interventionen sowie nach sechs Monaten bestimmten die Wissenschaftler unter anderem die Schmerzintensität sowie die funktionellen Einschränkungen von HWS und Kiefergelenk.

Die kombiniert behandelten Patienten hatten nach den Anwendungen deutlich geringere Kopfschmerzen und waren funktionell weniger beeinträchtigt. Die Verbesserungen hielten auch in der behandlungsfreien Zeit an.

Harry von Piekartz und Kerstin Lüdtke empfehlen, in weiteren Studien die Wirksamkeit anderer Behandlungsmethoden wie die Schienenversorgung allein oder in Kombination mit spezifischer Physiotherapie zu überprüfen. Des Weiteren regen sie an, Kontrolluntersuchungen von mehr als sechs Monaten durchzuführen.

asba

Cranio 2011; 29: 43–56