Laryngorhinootologie 2011; 90(12): 766-783
DOI: 10.1055/s-0031-1291226
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Tracheotomie, Tracheostomie

Tracheotomy, Tracheostomy
H. Bartels
1   Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
R. Bogdanski
2   Klinik für Anästhesiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
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Publication Date:
08 December 2011 (online)

Zusammenfassung

Die steigende Anzahl langzeitbeatmeter Intensivpatienten und von Patienten mit Dysphagien und chronischer Aspiration hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Zunahme von Tracheotomien geführt. Die Tracheotomie ist dabei integrierter Bestandteil der Beatmungstherapie.

Die Tracheotomie bezeichnet die chirurgische Eröffnung der Luftröhre, eine Tracheostomie ist die permanente Fixierung der Luftröhre an der Halshaut.

Als Alternative zur klassischen chirurgischen Tracheotomie hat sich eine Reihe von perkutanen Tracheotomietechniken etabliert, deren gemeinsames Prinzip darin besteht, die Trachea von außen zu punktieren mit nachfolgender Dilatation des Punktionskanals bis zu einer Weite, die das Einführen einer Trachealkanüle zulässt. Der generelle Vorteil dieser Techniken liegt neben dem geringeren Infektionsrisiko darin, dass sie rasch, ohne größeren Aufwand und bettseitig auf der Intensivstation durchgeführt werden können. Es handelt sich aber keineswegs um völlig „problemlose“ kleine Eingriffe, sondern immer um chirurgische Eingriffe an den Atemwegen von Intensivpatienten. Auf jeden Fall müssen typische Komplikationen und auch Kontraindikationen bei der Planung der dilatativen Tracheotomien Berücksichtigung finden.

Weiterhin unverzichtbar ist das klassische (konventionelle) chirurgische Vorgehen immer dann, wenn sich dilatative Tracheotomieverfahren verbieten oder wenn sie misslingen. Insofern müssen heute beide Techniken – konventionelle Tracheotomie und perkutane Dilatationstracheotomie – für den pulmonalen Risikopatienten ständig verfügbar sein.