Transfusionsmedizin 2011; 01(01): 3-4
DOI: 10.1055/s-0031-1291889
Forum
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vorbericht DGTI 2011 – Also lautet ein Beschluss, ...

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Publication Date:
26 September 2011 (online)

 
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... dass der Mensch was lernen muss. Unter dieses Motto stellen die Kongresspräsidenten Prof. Rainer Blasczyk und Prof. Thomas Müller den 44. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) vom 27.–30. September 2011 in Hannover.

Transfusionsmedizin ist personalisierte Medizin: Meine Gene, meine Diagnose, meine Therapie waren schon immer Gegenstand hämotherapeutischer Konzepte, die sich zunehmend zu zelltherapeutischen Konzepten wandeln. Als Partner für regenerative Therapien und Immuntherapien, für Sicherheit biologischer Arzneimittel und regulatorische Strategien steht die Transfusionsmedizin im Zentrum der interdisziplinären Medizin. Entsprechend breit gefächert ist das Kongressprogramm: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung, von der ersten Idee bis zur Therapie. Spannender kann Medizin kaum sein.

Der Kongress startet am Dienstag, 27. September mit der zentralen Fortbildung klinische Hämotherapie, einer gemeinsamen Veranstaltung von BDT, DGAI, DGTI, DGHO und GTH. Von 11.00 bis 17.00 Uhr geht es dabei um die Themenbereiche:

  • Rechtliches mit den Themen Kommunikation zwischen Anwender und Hersteller, Risiken bei der Anwendung von Blutkomponenten und Fehlermanagement sowie Aufklärungspflicht und Einwilligung bei der Verabreichung von Blutzubereitungen.

  • Thrombozyten und Plasmaderivate mit den Themen Therapie mit Thrombozyten, perioperative Gerinnungsdiagnostik sowie Qualitätsmanagement in Häusern mit Plasmaderivaten.

  • Hämotherapie und Organtransplantation mit den Themen autoimmunhämolytische Anämien, Diagnostik und Therapie, massiver Blutverlust, Transfusionstherapie sowie Organtransplantation, Koordination zwischen peripheren Kliniken und Transplantationszentren.

Im Anschluss an die offizielle Eröffnungsveranstaltung von 18.00–19.30 Uhr findet in der Industrieausstellung ein Get-together statt – die ideale Gelegenheit, Referenten und Kollegen bei einem kleinen Imbiss in geselliger Runde zu treffen.

6 Plenarsitzungen, 4 Workshops und 12 Abstractsitzungen bieten von Mittwoch bis Freitag ein Forum für lebendigen wissenschaftlichen Austausch quer durch alle Teilbereiche der Transfusionsmedizin und ihrer Grenzgebiete:

  • Plenary Session I – Cell Therapy: Hematopoietic Stem Cell Transplantation

  • Plenary Session II – Gene Therapy: Technology, Safety and Application

  • Plenary Session III – Cell Therapy: Immunotherapy

  • Plenary Session IV – Antibodies: Effects and Management

  • Plenary Session V – Cell Therapy: Blood Farming

  • Plenary Session VI – Blood Safety: Hot Topics

  • Workshop Diagnostic Tools – Blood Group Genotyping

  • Workshop Analytical Tools – Genomics and Proteomics

  • Workshop Therapeutic Tools – ATMPs

  • Workshop Regenerative Tools – Stem Cell Sources

Auch in diesem Jahr werden auf dem Kongress wieder Preise und Auszeichnungen vergeben:

  • Emil-von-Behring-Vorlesung: Die mit 10 000 Euro dotierte Emil-von-Behring-Vorlesung wird an hervorragende Wissenschaftler des In- und Auslandes vergeben, die auf den an die Transfusionsmedizin angrenzenden Gebieten Immunologie, Biochemie, Pathophysiologie, Virologie, Molekularbiologie und Mikrobiologie tätig sind.

  • Franz-Oehlecker-Medaille: Die Franz-Oehlecker-Medaille wird an hervorragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Transfusionsmedizin verliehen.

  • Volkmar-Sachs-Medaille: Mit der Volkmar-Sachs-Medaille werden Ärztinnen und Ärzte ausgezeichnet, die sich um die klinische Transfusionsmedizin, insbesondere um deren Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen, besonders verdient gemacht haben oder sich, neben ihrer fachlichen und wissenschaftlichen Tätigkeit, in berufspolitischer Hinsicht besonders engagiert haben.

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Der Gesellschaftsabend am Donnerstag findet in den Herrenhäuser Gärten statt – einer der schönsten Parkanlagen Europas.(Quelle: Dirk Bethge)

Integraler Bestandteil des Fortbildungskonzeptes des diesjährigen Kongresses ist auch die Kongresswebsite www.dgti2011.de. Schon seit Juni 2011 finden Sie dort exklusive Inhalte zu den Schwerpunktthemen des Kongresses:

  • Cell Therapy: Mit Fortbildungsbeiträgen und Podcasts zum Thema "Blood Farming" und "Regenerative Cell Therapy", "Immunotherapeutic Cell Therapy" und "Advanced Therapy Medicinal Products (ATMPs)".

  • Gene Therapy: Mit Fortbildungsbeiträgen und Podcasts zum Thema "Safety" und "Applications".

  • Blood Safety: Mit Fortbildungsbeitrag und Podcast zum Thema "Pathogen Inactivation".

Auch ein Blick auf das Rahmenprogramm lohnt. Beim Stadtrundgang "Sagenhaftes Hannover" am Mittwoch werden historische Kuriositäten, Merkwürdiges und Sagenhaftes aus der Stadtgeschichte vorgestellt. Dazu gehören der Borgentrickturm mit der Legende vom tapferen Bürger Borgentrick, die Aegidienkirche mit dem Siebenmännerstein, das steinerne Geschichtsbuch am Neuen Rathaus und das Alte Rathaus mit Steinfratze und Relief vom Luderziehen, die Marktkirche mit der sonderlichen Turmspitze und der Brunnen am Holzmarkt mit dem Wunschring. Der Gesellschaftsabend am Donnerstag findet in den Herrenhäuser Gärten statt – einer der schönsten Parkanlagen Europas. Wie schon zu Zeiten der fürstlichen Sommerresidenz Herrenhausen bilden die Gärten auch heute noch eine prächtige Kulisse für besondere Anlässe. Mit regionalen Köstlichkeiten und musikalischer Untermalung bieten die Gärten damit einen Rahmen für angeregte Gespräche.

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Die Kongress-Website ist integraler Bestandteil des Fortbildungskonzeptes.

Beim traditionellen DGTI-Kongresslauf am Donnerstag früh geht es vor allem darum, dabei zu sein und auf den rund 6 Kilometern um den Maschsee auf das Thema Blutspende aufmerksam zu machen. Start für alle Frühaufsteher ist um 7 Uhr.

Alles in allem: Beim 44. Jahreskongress der DGTI können Sie Transfusionsmedizin hautnah erleben. Es lohnt sich auf jeden Fall, im September in Hannover dabei zu sein.

Dr. Reinhard Merz, Heidelberg

Kommentar der Kongresspräsidenten

Durch unsere gemeinsame Präsidentschaft wollen wir Integration und Interdisziplinarität als wichtige Zukunftsimpulse für unser Fachgebiet symbolisieren. Die Zukunft gestalten heißt, Forschung und Fortbildung in den Fokus zu setzen und die Zukunftsfähigkeit durch Attraktivität für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu sichern.

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Prof. Dr. Rainer Blasczyk
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Prof. Dr. Thomas Müller

Prof. Dr. Rainer Blasczyk, Hannover
Prof. Dr. Thomas Müller, Springe

Übersicht der Plenarsitzungen

Mittwoch, 28. September 2011, 8.30–10.00 Uhr
Plenary Session I – Cell Therapy: Hematopoietic Stem Cell Transplantation

(Joint Session with DGI Deutsche Gesellschaft für Immungenetik)
GvL without GvH reaction. Rainer Storb, Seattle, Washington, USA
HLA in allogeneic Hematopoietic Stem Cell Transplantation. Katharina Fleischhauer, Mailand, Italien
Regulatory T cells in Hematopoietic Stem Cell Transplantation. Matthias Edinger, Regensburg

Mittwoch, 28. September 2011, 14.00–15.30 Uhr
Plenary Session II – Gene Therapy: Technology, Safety and Application

(Joint Session mit DG-GT Deutsche Gesellschaft für Gentherapie)
Specific gene transfer by viral targeting. Christian Buchholz, Langen
Gene therapy of Wiscott Aldrich Syndrom. Christoph Klein, Hannover
Genetic modification and safety screening of iPS. Hannes Klump, Essen

Donnerstag, 29. September 2011, 8.30–10.00 Uhr
Plenary Session III – Cell Therapy: Immunotherapy

Gene and cellular therapy of leukemia. Chiara Bonini, Mailand, Italien
Redirecting T cells by Chimeric Antigen Receptor Transfer. Hinrich Abken, Köln
Virus-specific T cells. Hermann Einsele, Würzburg

Donnerstag, 29. September 2011, 14.00–15.00 Uhr
Plenary Session IV – Antibodies: Effects and Management

Red cell antibodies. Willy Flegel, Bethesda, USA
HLA antibodies. Caner Süsal, Heidelberg
Removal of antibodies in patient management. Oliver Witzke, Essen

Freitag, 30. September 2011, 9.00–10.30 Uhr
Plenary Session V – Cell Therapy: Blood Farming

Platelets from Hematopoietic Stem Cells. Axel Seltsam, Springe
Red Blood Cells cells from Embryonic Stem Cells. Marc Turner, Edinburgh, Großbritannien
The Blood Cell Factory. Lars Nielsen, Brisbane, Australien

Freitag, 30. September 2011, 11.00–12.30 Uhr
Plenary Session VI – Blood Safety: Hot Topics

Current challenges in Nucleic Acid Testing: Kurth W. Roth, Frankfurt a.M.
Xenotropic Murine Leukemia Virus-related Virus (XMRV) in Chronic Fatigue Syndrome. Norbert Bannert, Berlin
Pathogen inactivation. Behrouz Mansouri Taleghani, Bern, Schweiz