Transfusionsmedizin 2011; 01(01): 9
DOI: 10.1055/s-0031-1291895
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Blutsicherheit – Parvovirus-B19-Testung – Ja oder Nein?

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Publication Date:
23 September 2011 (online)

 

Der Erreger der Ringelröteln, Parvovirus B19, gehört nicht zu den klassischen transfusionsrelevanten Viren. Seit das Risiko einer Übertragung von Hepatitis B und C und von HIV jedoch gedämmt ist, wird auch die Parvovirus-B19-Sicherheit von Blut und Blutprodukten diskutiert. Neue Daten aus Ulm und Frankfurt am Main stützen nun die Debatte.
Transfusion 2011; 51: 129–136

Bis zu 60 % der erwachsenen Bevölkerung sind gegen das Parvovirus B19 immun, weil sie sich bereits als Kind infiziert haben, und in den meisten Fällen verläuft eine Infektion problemlos. Für eine kleine Gruppe von Patienten – Patienten mit einer Immunschwäche, Schwangere (fötale Infektion) und Patienten mit chronischer hämolytischer Anämie – stellt eine B19-Infektion jedoch eine größere Gefährdung dar.

Um mehr über die Bedeutung des Parvovirus B19 für die Transfusionsmedizin zu erfahren, untersuchten Hourfar und Kollegen die Ansteckungsgefahr durch B19-kontaminierte Erythrozytenkonzentrate (EK). Hierzu wurden Patienten, die zwischen 2005 und 2007 ein EK-Präparat des Deutschen Roten Kreuzes Baden-Württemberg–Hessen erhalten hatten, in 2 Gruppen eingeteilt.

  • Gruppe A (n = 18) hatte EK-Präparate mit einer niedrigen B19-Viruslast (weniger als 105 IU / ml) erhalten

  • Gruppe B (n = 16) hatte EK-Präparate mit einer hohen B19-Viruslast (mehr als 105 IU / ml) erhalten.

Die Bestimmung der Viruslast erfolgte mit einem Nukleinsäure-Amplifikationstest (NAT).