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DOI: 10.1055/s-0031-1291912
Koronare CT-Angiografie – Diagnostische Genauigkeit bei prospektiver und retrospektiver Triggerung
Publication History
Publication Date:
26 September 2011 (online)
Die EKG-getriggerte Multidetektor-CT erlaubt die Beurteilung von koronaren Stents hinsichtlich von Restenosen. Allerdings ist die applizierte Strahlendosis bei der Verwendung der gut validierten retrospektiven EKG-Triggerung relativ hoch und wird von zahlreichen Autoren mit einer erhöhten Karzinomrate in Verbindung gebracht. Zhao et al. verglichen die diagnostische Qualität und die Strahlenbelastung der prospektiv und der retrospektiv EKG-getriggerten koronaren CT-Angiografie.
Eur J Radiol 2011; 77: 436–442
Die Autoren nahmen in ihre Untersuchung zwischen November 2007 und Mai 2008 insgesamt 60 Patienten auf, bei denen nach koronarer Stent-Implantation eine konventionelle Koronarangiografie zur Verlaufsbeurteilung vorgesehen war. Die Patienten waren im Mittel 58,7 Jahre alt, 12 waren weiblich. Die Herzfrequenz der Patienten war regelmäßig und lag jeweils bei höchstens 70 Schlägen pro Minute. Die Patienten wurden in gleicher Anzahl in eine Gruppe mit retrospektiv und eine Gruppe mit prospektiv getriggerter koronarer CT-Angiografie randomisiert. Zum Vergleich wurde bei allen Patienten eine konventionelle Koronarangiografie vorgenommen. Die Beurteilung der Aufnahmen erfolgte durch 2 Untersucher, die die Ergebnisse der konventionellen Koronarangiografien nicht kannten, nach dem Konsensusprinzip. Neben der Beurteilung der Stents wurde auch die Bildqualität auf einer Skala von 1 bis 4 eingeschätzt, wobei ein Score von 4 bedeutete, dass das Bild nicht ausreichend beurteilbar war. Als Restenose wurde eine Lumeneinengung im Stent von ≥ 50 % definiert. Es zeigten sich zwischen den beiden CT-Verfahren keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der diagnostischen Genauigkeit (Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer prädiktiver Wert) oder hinsichtlich der subjektiv eingeschätzten Bildqualität. In der Gruppe der prospektiv EKG-getriggerten Untersuchungen waren 86,4 % der Stents beurteilbar, in der Gruppe der retrospektiv EKG-getriggerten CT waren es 87,5 %. Allerdings fand sich bei dem prospektiv EKG-getriggerten Verfahren eine deutlich niedrigere Strahlenbelastung (durchschnittlich 2,2 mSv vs. durchschnittlich 14,6 mSv).
Die prospektiv getriggerte koronare CT-Angiografie bietet im Vergleich zur retrospektiv getriggerten Methode bei Patienten mit einer regelmäßigen Herzfrequenz = 70/min eine ebenso gute diagnostische Genauigkeit bei deutlich reduzierter Strahlendosis, so die Autoren.
Dr. Katharina Franke, Darmstadt