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DOI: 10.1055/s-0031-1292632
Tumortherapie - Mit Mikrowellen gegen Lungenkrebs
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
14. Dezember 2011 (online)
Die Therapie von Lungenmetastasen ist für die moderne Onkologie noch immer eine herausfordernde Aufgabe. Neue Behandlungsmethoden können die Überlebenschancen der Patienten verbessern. So werden neben den klassischen Verfahren, wie der operativen Resektion, der Chemo- und Immuntherapie sowie der Radiatio, zunehmend minimalinvasive Therapieverfahren, wie Laser-, Radiofrequenz- und Mikrowellenablation (MWA), erforscht.
In einer aktuellen Studie der Frankfurter Arbeitsgruppe "Interventionelle Onkologie" unter der Leitung von Prof. Thomas J. Vogl vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Frankfurter Universitätsklinikum, wurde ein großes Patientenkollektiv mit der neuen Technik der MWA behandelt. Hierbei wird unter lokaler Betäubung eine Sonde durch die Haut geleitet. Sie dient dazu, die Mikrowellen direkt auf den Tumor zu leiten. Die Krebszellen verbrennen unter der Hitze der 5- bis 10-minütigen Bestrahlung. Mithilfe von Echtzeitbildern aus dem Computertomografen wird der Eingriff jederzeit beobachtet und kontrolliert.
Die Untersuchung hat gezeigt, dass Patienten bei Anwendung der Mikrowellenmethode eine sehr gute Überlebenschance haben. Insgesamt wurden 130 Tumore bei 80 Probanden behandelt. Von diesen konnten im Rahmen der Studie 95 vollständig entfernt werden. Für den Therapieerfolg sind sowohl die Größe als auch die Lage des Krebses relevant. Die Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass der Erfolg bei einem Tumor mit einer Größe von 3 cm oder weniger deutlich höher ist, als bei größeren. Außerdem verläuft die Behandlung bei peripheren Metastasen deutlich besser, als bei zentral in der Lunge liegenden. Insgesamt zeigen die Frankfurter Daten, dass die Mikrowellentherapie sicher und präzise für alle Arten von Lungenkrebs eingesetzt werden kann. Das Verfahren ist ambulant durchführbar und ermöglicht eine gute Lebensqualität ohne medizinische Einschränkungen. Die Ergebnissse der Studie wurden im Fachmagazin "Radiology" veröffentlicht.
Mitteilung der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt / Main