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DOI: 10.1055/s-0031-1293157
PET-Mammografie – Standardisierte Terminologie erleichtert Kommunikation der Ergebnisse
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. Oktober 2011 (online)
Die Positronen-Emissions-Mammografie (PEM) hat ihre Fähigkeiten in der Diagnostik des Mammakarzinoms unter Beweis gestellt. Mit zunehmendem Einsatz der Methode wird allerdings auch eine einheitliche Terminologie erforderlich, um die Befunde zu beschreiben. D. Narayanan et al. versuchten nun, eine solche zu entwickeln.
AJR Am J Roentgenol 2011; 196: 956–970
Die Autoren rekrutierten hierzu an 6 Zentren Patientinnen mit einem kürzlich diagnostizierten Mammakarzinom, die kurz vor einer brusterhaltenden Operation standen. Alle Teilnehmerinnen unterzogen sich im Rahmen der Studie einer PEM und erhielten außerdem eine kontrastverstärkte MRT der Brust, wobei beide Untersuchungen innerhalb von 5 Tagen in randomisierter Reihenfolge durchgeführt wurden. 20 Untersucher, die zuvor spezifisch geschult worden waren, begutachteten die PEM-Aufnahmen und beschrieben die Abnormitäten anhand einer 7-Punkte-Skala ähnlich dem BI-RADS-System. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und anschließend mit dem Verlauf korreliert. Als Vergleichsstandard dienten die histologischen Ergebnisse der Stanzbiopsien und/oder Exzisionspräparate der Operation.
An der Studie beteiligten sich 388 Patientinnen mit insgesamt 404 malignen Läsionen. Da sich zeigte, dass Stanzbiopsien zu Artefakten in der PEM führen, gingen nur die 166 zuvor nicht biopsierten Läsionen in die Analyse ein. Von diesen erwiesen sich 54 (33 %) als maligne mit einer medianen invasiven Tumorgröße von 8 mm. Von 43 runden oder ovalen soliden Tumoren waren 16 (37 %) maligne, verglichen mit 16 von 21 (76 %) lobulierten oder irregulären Tumoren. Von 14 Befunden eines fokalen oder regionalen nicht soliden Uptakes waren 2 maligne (14 %), wohingegen sich 4 von 12 Befunden (33 %) eines linear-duktalen oder segmentalen Uptakes als maligne erwiesen. Die Malignitätsraten der am BI-RADS-System orientierten abschließenden Beurteilung ergaben:
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für Kategorie 2: 1 von 31 Läsionen (3,2 %),
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für Kategorie 3: 3 von 32 (9,4 %),
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für Kategorie 4a: 4 von 18 (22 %),
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für Kategorie 4b: 9 von 33 (27 %),
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für Kategorie 4c: 15 von 24 (63 %) und
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für Kategorie 5: 22 von 28 (79 %).
Irreguläre oder lobulierte Morphologien erwiesen sich als stärkste Malignitäts-Prädiktoren, gefolgt von der Lateralität der Läsion, beispielsweise ipsilateral eines bekannten Karzinoms.
Eine standardisierte Terminologie für die Beurteilung von PEM-Befunden wird eine effektive Kommunikation der Untersuchungsergebnisse erleichtern. Eine als möglicherweise benigne eingeschätzte Kategorie 3 enthielt immer noch einen wesentlichen Anteil maligner Läsionen, sodass in diesen Fällen eine Biopsie geeigneter erscheint als beobachtendes Abwarten, so die Autoren.
Dr. Johannes Weiß, Bad Kissingen