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DOI: 10.1055/s-0031-1293225
Schwangerschaft bei Frauen mit angeborenen Herzfehlern–maternales und fetales Outcome
Ziel: 1) das spezielle Risiokollektiv von schwangeren Frauen mit angeborenen (z.T. mehrfach voroperierten) Herzvitien (AHF) zu beschreiben.
2) Vergleich mit gepaarter Fall-Kontrollstudie bzgl. Schwangerschaftsverlauf, Geburtsmodus, fetalem, maternalem Outcome.
Methodik: Monozentrische retrospektive Fall-Kontroll-Studie. Vergleich: Schwangerschaftsverlauf, Entbindung von Frauen mit angeborenem Herzvitium (AHF) versus gepaarte herzgesunde Frauen. Datenrekrutierung beinhaltet multiple maternale Charakteristiken, kardiale Funktionsklasse (FK) im Verlauf, Entbindungsmodus, maternales, fetales Outcome. Statistik mit SPSS 17.
Ergebnis: Erhebungszeitraum: 1995–2009. Schwangerschaft+Geburten bei 72 Pat. mit AHF und 72 herzgesunden Kontrollen ausgewertet. Keine maternalen/fetalen Todesfälle. Sectiorate in AHF Gruppe signifikant erhöht (51.4% ↔ 29.2%, p=0.007). In Subgruppe mit komplexen AHF steigt Sectiorate auf 72.2%. Abhängig von FK I und II, beträgt Sectiorate 28% vs. 68%. In FK III waren 3 Pat., davon erhielten 2 eine Sectio. 12.5% der AHF Pat. verschlechterten sich im Verlauf der Schwangerschaft bzgl. ihrer FK. Krankenhausaufenthaltsdauer im Median um 2 Tage länger bei AHF Pat. (p < 0.001). Postpartale stationäre kardiologische Überwachung bei 15.3% der AHF Pat. notwendig.
Neonat. Outcome: SGA (27.2 ↔ 8.5%), IUGR (6.9 ↔ 4.2%), Frühgeburt (12.5 ↔ 7%). Kein Unterschied bzgl. RDS. Fetales Herzvitium bei 2 Kindern aus AHF-Gruppe, in Kontrollgruppe waren es 3 Kinder.
Schlussfolgerung: Durch spezialisierte, interdisziplinäre Betreuung können bei schwangeren Frauen mit AHF gute Ergebnisse erzielt werden, Sectiorate abhängig von kardialer Belastbarkeit in unserem Zentrum deutlich erhöht. Studienfallzahl zu klein, um generelle Empfehlungen abzuleiten. Multizentrische Datenerhebung notwendig (European Registry on Pregnancy and Heart Disease).
Schwangerschaft - angeborene Herzvitien