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DOI: 10.1055/s-0031-1293227
Epilepsie und Kinderwunsch
Ziel: Abschätzung des Risikoprofils von Frauen mit Epilepsie
Methodik: Literaturstudium und aktuelle EURAP- Daten
Ergebnis: Bei epilepsiekranken Patientinnen kann eine geringe Fertilität entweder in Assoziation zum Epilepsiesyndrom als auch medikamentös bedingt auftreten.
Die aktuelle Datenlage zur substanzspezifische Teratogenität der Antikonvulsiva wird dargelegt.
Das Vorgehen der antikonvulsiven Therapie sowohl in der Planung als auch während der Schwangerschaft und postnatal wird diskutiert, zumal die Veränderung im mütterlichen Stoffwechsel und hormonelle Schwankungen Auswirkungen auf den wirksamen Medikamentenserumspiegel haben und im Ernstfall zu einer Anfallsprovokation mit erheblicher Gefährdung des Feten führen. Generell kommt es bei ca. 30% der Schwangeren zu einer Provokation von Anfällen während der Schwangerschaft, in der Regel zeigt sich dieses bereits in ersten Trimenon. Die Gefahr cerebraler Anfälle unter der Geburt wird häufig überschätzt, ist aber anhand der vorliegenden Daten auch nur gering abschätzbar. Vorbeugende medikamentöse und alternative Maßnahmen sollten bedacht werden.
Enzyminduzierende Medikamente können einen Vitamin K- Mangel verursachen und somit zu einem erhöhten Blutungsrisiko beim Kind beitragen.
Bei der Empfehlungen zum Stillen bei gleichzeitiger Einnahme von Antikonvulsiva sind sowohl medikamentös bedingte Nebenwirkungen als auch Entzugssymptome des Neonaten zu bedenken.
Nicht zuletzt sind Vorsichtsmaßnahmen auch in der weiteren häuslichen Betreuung und der psychosozialen Versorgung der Mütter zu beachten, um auch bei nicht anfallsfreien Müttern einen gesunden Umgang mit dem Kind zu fördern und Gefahren für das Kind möglichst zu vermeiden.
Schlussfolgerung: Einie Riskominimierung ist möglich, wenn eine interdisziplinäre Betreuung der Schwangeren und eine gute Zusammenarbeit zwischen Gynäkologie; Epilepstologie und Neonatologie gewährleistet ist.
Epilepsie - Schwangerschaft - Teratogenität