Rofo 2011; 183(12): 1105
DOI: 10.1055/s-0031-1295630
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kardio-MRT – Gleiche Qualität bei 2-D- und 3-D-LGE-Bildgebung

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Publication Date:
05 December 2011 (online)

 

Das Standardverfahren der Kardio-MRT nach Myokardinfarkt, Inversion-Recovery-Gradienten-Echo-Sequenzen mit später Kontrastmittelanreicherung (Late-Gadolinium-Enhancement, LGE), erfordert in der 2-D-Technik wiederholte Atemanhaltephasen. Seit einigen Jahren wird dafür auch die 3-D-Bildgebung mit nur 1 Atemanhalt untersucht. Goetti et al. verglichen die 2-D- mit der 3-D-Akquisition und 1 Atemanhaltephase zur Detektion und Quantifizierung akuter, subakuter bzw. chronischer Myokardinfarkte.
Radiology 2011; 259: 704–711

Insgesamt 90 konsekutive Patienten, jeweils 30 mit akuten, subakuten und chronischen Herzinfarkten, bildeten die Studienpopulation. Ausschlusskriterien waren Metallimplantate, Vorhofflimmern und Klaustrophobie. Alle MRT-Aufnahmen wurden mit einem 1,5-Tesla-System aufgenommen. Das Protokoll beinhaltete dabei die Bewertung der Myokardfunktion und der LGE-Bilder. Mit einem Bolus von 0,25 mmol/kg KG Gadobutrol wurde eine hohe Dosis gewählt, um Differenzen in der Signalintensität der 2-D-/3-D-Datenakquisition zu minimieren. Die räumliche Auflösung betrug jeweils 1,5 x 1,5 mm2 und 8 mm Schichtdicke. Sowohl die Akquisition als auch die Auswertung der 2-D-/3-D-Bilder erfolgte in zufälliger Reihenfolge.

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Kardio-MRT: a 4-Kammerblick: T2-gewichtete Black-Blood-Sequenz ohne Fettunterdrückung: apikale bzw. anterolaterale subendokardiale LV-Hyperintensität. b 4-Kammerblick: T2-gewichtete Black-Blood-Sequenz mit Fettunterdrückung: apikale bzw. anterolaterale subendokardiale LV-Hyperintensität.(Bild: Schwab J, Zahn R, Bär I. Fortschr Röntgenstr 2008; 180: 55–57)

Das mittlere Alter der 90 Studienteilnehmer, unter ihnen 84 Männer, betrug 54,4 Jahre. Die Qualität der 2-D-Aufnahmen war in 68,8 % und die der 3-D-Aufnahmen in 58,9 % exzellent. Die mittlere Bildqualität unterschied sich zwischen beiden Techniken nicht signifikant (p = 0,26) und Aufnahmen waren diagnostisch verwertbar. Zwischen verschiedenen Untersuchern gab es eine gute Übereinstimmung (kappa = 0,67). Verglichen mit 2-D-Aufnahmen unterschieden sich die Signalintensitäten von Narbengewebe in den 3-DDaten deutlicher (p < 0,001), wogegen beim Kontrast-Rausch-Verhältnis keine signifikanten Differenzen auftraten (p = 0,692).