Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2011; 1(5): 320-327
DOI: 10.1055/s-0031-1295698
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Umgang mit Patienten unter Chemotherapie – Ängste und Verhalten des Patienten

Andreas Werner
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Publikationsdatum:
30. November 2011 (online)

Zusammenfassung

Eine Chemotherapie ist für Krebspatienten nicht nur körperlich, sondern auch seelisch belastend. Aus Unsicherheit und Angst reagieren die Betroffenen in der Therapiephase scheinbar irrational. Hier ist es Aufgabe des Arztes, den Patienten sowohl medizinisch-fachlich als auch emotional zu unterstützen – und zwar von Anfang an: Eine stabile Arzt-Patienten-Beziehung ist für das Befinden und die Compliance des Patienten essenziell. Der folgende Beitrag gibt Hinweise, worauf Sie beim Umgang mit Chemotherapie-Patienten achten sollten und wie Sie diese Patienten besser verstehen können.

Kernaussagen

  • Angst und Depressivität sind die häufigsten Reaktionen während der Chemotherapie.

  • Patienten (und deren Angehörige) sind in der Phase der Chemotherapie hoch sensibel und psychisch instabil. Dadurch sind sie besonders verletzlich.

  • Eine stabile, verlässliche Arzt-Patienten-Beziehung ist in dieser Phase hilfreich. Die kooperative Beziehungsgestaltung hat sich als die für beide Seiten beste Form erwiesen. Dafür sind umfassende Kenntnisse der psychischen Verfassung, der sozialen Ressourcen und wichtiger Stationen aus der Biografie des Patienten (Krisenbewältigung) notwendig.

  • Alle Behandelnden müssen die Weitergabe von Informationen sorgfältig unter einander abstimmen, da auch kleinste Abweichungen zu großen Verunsicherungen führen. Hierbei ist nicht nur auf die Sachebene, sondern auch auf die nonverbalen und impliziten Anteile in der Kommunikation zu achten.

  • Spezielle Kommunikationstrainings helfen, sich besser auf Patienten einzustellen, deren Bedürfnisse zu erfahren und damit die Compliance sowie die Lebensqualität zu verbessern.

  • Die persönliche Burnoutprophylaxe gehört zum Handwerkszeug des Onkologen.

 
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