Peru – Neues Bunyavirus beschrieben

Die Septemberausgabe der Zeitschrift PLoS Neglected Tropical Diseases berichtet über ein neues Orthobunyavirus (Bunyaviridae). Es kann Fieber, Gelenk-, Glieder-, Kopf- und Augenschmerzen sowie Durchfall und Schüttelfrost verursachen. Es heißt "Iquitos-Virus" nach der peruanischen Region, aus der die ersten Isolate dieses Virus stammen.

Die Bunyaviren sind derzeit in 5 Gattungen unterteilt. Zu ihnen gehören diverse Viren, die beim Menschen gefährliche -Erkrankungen auslösen können: das Rift-Valley-Fieber, das Krim-Kongo hämorrhagische Fieber oder Infektionen durch das Hantavirus. Allerdings sind in der Bunyavirengattung Orthobunyavirus bisher nur wenige Humanpathogene beschrieben. Eines davon ist das Oropouche-Virus, welches hauptsächlich in der Amazonasregion, der Karibik und in Panama auftritt. Es hat eine sehr ähnliche Symptomatik wie das Iquitos-Virus.

Bunyaviren besitzen ein dreigeteiltes Genom, welches aus einem großen (L), einem mittleren (M) und einem kleinen (S) RNA-Segment besteht. Bei dem Iquitos-Virus handelt es sich um ein Reassortment, das die S- und L-Segemente des Oropuche-Virus und das M-Segment eines neuen Virus enthält.

Die neue Kombination wurde bei der Auswertung eines Langzeitmonitorings von Fiebererkrankungen in Peru entdeckt. Das Iquitos-Virus wurde in 17 Proben von Fieberkranken aus dem Zeitraum von 1999 bis 2006 nachgewiesen. Darüber hinaus wiesen 15,4 % der Bevölkerung in der Region Iquitos Antikörper gegen das Iquitos-Virus auf. Etwa ebenso viele haben Antikörper gegen das bekannte Oropouche-Virus (14,9 %). Den bisher begrenzten Untersuchungen zufolge macht eine vorherige Infektion mit dem Oropouche-Virus nicht immun gegenüber dem Iquitos-Virus.

Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan

Quellen: promed; Aguilar PV, Barrett AD, Saeed MF et al. Iquitos Virus: A Novel Reassortant Orthobunyavirus Associated with Human Illness in Peru. PLoS Negl Trop Dis 2001 September; 5: e1315