Z Orthop Unfall 2012; 150(3): 318-323
DOI: 10.1055/s-0031-1298371
Varia
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

PMMA-Augmentation von Pedikelschrauben: Ergebnisse einer Umfrage in Deutschland

PMMA Augmentation of Pedicle Screws: Results of a Survey in Germany
H. Goost
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
K. Kabir
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
D. C. Wirtz
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
C. Deborre
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
T. Karius
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
R. Pflugmacher
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
E. M. W. Koch
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
C. Burger
1   Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
,
C. Fölsch
2   Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Juni 2012 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Im Rahmen einer Fachärztebefragung sollte die aktuelle Praxis der Zementaugmentation von Pedikelschrauben erkundet werden. Material und Methode: Anlässlich des Deutschen Wirbelsäulenkongresses 2009 wurden die Teilnehmer auf einen Umfragedienst im Internet aufmerksam gemacht. Der Fragebogen bezog sich auf unterschiedliche Aspekte zu Materialien und Verfahren bei der Pedikelschraubenaugmentation und wurde anonym ausgefüllt. Zur Auswertung wurden die Häufigkeiten entsprechender Antworten unterteilt nach den Facharztgruppen Orthopädie und Unfallchirurgie vs. Neurochirurgen ausgezählt und in Prozent umgerechnet. Für die Gruppenvergleiche wurde der Mantel-Haenszel-Test angewandt. Ergebnisse und Schlussfolgerung: 108 Fragebogen konnten ausgewertet werden. Es beteiligten sich zu 64 % Orthopäden/Chirurgen und zu 36 % Neurochirurgen. 78,5 % der Befragten gaben an, dass sie zementaugmentierte Pedikelschrauben verwenden. Etwa ⅔ der Fachärzte verwenden für die Zementaugmentation kanülierte Schrauben oder weitere spezielle Schrauben; etwa 20 % verbinden das Einsetzen der Schrauben mit einer Kyphoplastie oder Vertebroplastie, wobei die Expedium-Schrauben besonders bevorzugt werden. Am häufigsten wird als Instrumentarium die Ballon-Kyphoplastie eingesetzt. Hinsichtlich der wichtigsten Indikationen für die Pedikelschraubenaugmentation stehen die Osteoporose, der intraoperative Befund sowie der vorherige Schraubenausbruch bzw. die Revisionsoperation im Vordergrund, wobei viele Mehrfachnennungen registriert wurden. Als Komplikationen beobachteten die Anwender am häufigsten Zementaustritte in den Spinalkanal (28 %). Die Kostenfrage wurde von den meisten Befragten als wichtig angesehen, wobei die entsprechende Kodierung und der mögliche Erlös bei etwa ⅔ der Teilnehmer unbekannt war. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Einsatz von Pedikelschrauben in Deutschland in den entsprechenden Fachbereichen weitgehend etabliert ist, ohne dass sich bisher ein Verfahren oder eine Kombination durchgesetzt hat.

Abstract

Background: The anchorage of pedicle screws can be challenging in the osteoporotic spine. A promising technique are cement augumented pedicle screws. The goal of this study was to gain more information regarding application of pedicle screw augmentation in Germany. Materials and Methods: Participants of the National German Spine Congress 2009 were invited to participate in an internet-based anonymous survey regarding application of pedicle screw augmentation. The questionnaire was related to different aspects of materials and procedures for pedicle screw augmentation. The frequency of answers was divided according to the specialty state of the surgeons: orthopaedic and trauma surgeons vs. neurosurgeons. The Mantel-Haenszel test was applied to evaluate the differences between the groups. Results and Conclusion: 69 (64 %) orthopaedic and trauma surgeons and 39 (36 %) neurosurgeons participated (n = 108). Nearly 80 % of the participants use cement-augmented pedicle screws in their daily practice. Almost 2/3 of the specialists apply cannulated screws or other special screws. The Expedium (Company) screws are particularly preferred. The insertion of screws is combined with kyphoplasty or vertebroplasty in 20 % of the cases. The balloon kyphoplasty was applied most commonly. There was no statistical difference between the surgeon groups regarding the different techniques. The main indications for pedicle screw augmentation were osteoporosis, intraoperative findings as well as loosening of screws, and revision. The most frequently observed complication is cement extravasation into the spinal canal (28 %). The cost issue is considered as being important but unknown to most of the participants. It can be assumed that the use of pedicle screws in Germany is well established in spine surgery, without as yet a standard technique being established.