Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1298683
Nachruf auf Frau Dr. med. Veronica Carstens
Publication History
Publication Date:
19 March 2012 (online)
Am 25.01.2012 schlief ein besonderes Menschen-Herz im Alter von 88 ½ Jahren friedlich ein: Es war das der Gattin unseres ehemaligen Bundespräsidenten Prof. Dr. jur. Karl Carstens: Frau Dr. med. Veronica Carstens.
Ihr Lebenswerk, die Karl und Veronica Carstens-Stiftung und der Förderverein Natur und Medizin, sollte ein Brückenschlag zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde sowie Homöopathie werden. Das Ziel ist die wissenschaftliche Erforschung von Naturheilverfahren, Homöopathie und Komplementärmedizin und die Verbreitung dieser.
Die Nachwuchsförderung und Studienunterstützung soll diese Methoden in Hochschulen und Praxen integrieren.
Sie hat dieses Vorhaben mit großem persönlichen Einsatz, Authentizität und Ausstrahlung verfolgt – immerzu auch getragen von ihrem religiösen Ur-Vertrauen.
Ende der 80er-Jahre war sie die Schirmherrin „unserer“ Medizinischen Woche in Baden-Baden.
1992 – bei meiner ersten persönlichen Begegnung mit ihr – hat mich Frau Dr. Carstens mit ihrer bescheidenen Art tief beeindruckt. Viele Jahre durfte ich seitdem ihr Wirken und die Projekte, die sie für Patienten und Ärzte anstieß, beobachten.
Der letzte persönliche Eindruck von ihr war im Mai 2008 in Berlin, als Frau Dr. Carstens glücklich ihre Rede zur Übergabe der Förderung der Stiftungsprofessur an der Charité hielt. Sie spiegelte deutlich ihre große Dankbarkeit, Freude und Zufriedenheit bei der Erfüllung ihrer Lebensaufgabe wider. Mit der Stiftungsprofessur von Frau Prof. Claudia Witt soll die Lücke zwischen Therapierealität und wissenschaftlichem Kenntnisstand geschlossen werden.
Frau Dr. Carstens größtes Vertrauen ruhte in der Person unseres sehr geschätzten Kollegen Herrn Dr. med. Michael K.-H. Elies, Laubach.
Er leistet seit über 25 Jahren sehr engagiert mit hoher Intelligenz und Wissen sowie mit Achtsamkeit und Entscheidungskraft in der Stiftung und im Verein „Natur und Medizin“ Herausragendes.
Dieses geschah im Gleichklang mit den eigenen Herzensqualitäten der Gründerin, die man derartig in unserer heutigen Gesellschaft leider nur noch selten finden kann.
Den diesjährigen 30. Geburtstag der Karl und Veronica Carstens-Stiftung hat Frau Dr. Carstens gerade erreicht.
Sie ging mit der Gewissheit, dass ihre treuen Mitarbeiter, die sie „Familie“ nannte, in ihrem Sinne weiter agieren werden und dass eine Vielzahl von Tausenden von Patienten ihrem Verein auch die Treue halten wird, um die starke Bewegung in Richtung individueller Therapien aus der Natur weiterentwickeln und fördern zu können.
So wird uns die wahre „Grand Dame der Naturheilkunde“ national und international in sehr dankbarer Erinnerung bleiben.
Dr. med. Ute Boeddrich