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DOI: 10.1055/s-0031-1298870
Katheterinterventionelle Therapie bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit und diabetischer Angiopathie
Interventional treatment of peripheral arterial disease and diabetic angiopathyPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. Januar 2012 (online)
Zum Beitrag in DMW 40/2011
Mit großem Interesse habe ich den Beitrag von Werth et al. [1] zur Kenntnis genommen. Gleich zu Beginn weisen die Autoren auf eine „aktualisierte Leitlinie“ hin, in welcher „die Indikation zur katheterinterventionellen Revaskularisation in der Differenzialtherapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit“ ausgeweitet wird. Im Text wird erwähnt, dass während des „Charing Cross Meeting“ in London im April 2011 der Versuch unternommen worden sei, die seit dem Jahr 2007 bestehenden Leitlinien der TASC-Gruppe (Transatlantic Inter-Society Consensus for the Management of PAD) zu novellieren. Im Wesentlichen sähe die Novellierung der 2007 publizierten TASC-II-Empfehlungen einen „endovascular first“-Ansatz für alle Läsionen vor. Im Abschnitt „Klinische Relevanz“ wird zusammenfassend festgehalten: „Verschlussprozesse der Becken- und Beinarterien einschließlich der Unterschenkelarterien sollten nach den aktualisierten TASC-IIb-Leitlinien insbesondere bei Patienten mit kritscher Extremitätenischämie meist interventionell revaskularisiert werden.“
Als Mitglied der TASC-Gruppe darf ich feststellen, dass die erwähnten Vorschläge für eine TASC-IIb-Leitlinie ohne ausreichende interne Absprache in London lediglich mündlich vorgetragen worden sind. Da die neuen Empfehlungen nahezu ausschließlich sog. „Expertenmeinungen“ mit dem niedrigsten Evidenzlevel C darstellen, war es innerhalb der TASC-Gruppe nicht möglich, einen Konsens zu erzielen. Die TASC-Gruppe hat daher entschieden, derzeit keine neuen Empfehlungen zu publizieren, sondern vielmehr eine komplett revidierte interdisziplinäre Leitlinie von Experten aus Europa und Nordamerika zu erarbeiten. Das geplante TASC-III-Dokument wird eine systematische Aufarbeitung und Bewertung der vorliegenden Evidenz beinhalten. Die entsprechende Publikation ist für Ende 2012 vorgesehen. Auch in der DMW sollten nur Empfehlungen/Leitlinien zitiert werden, die im Schrifttum nachzulesen sind. Diese bewährte „gute wissenschaftliche Praxis" darf nicht in Frage gestellt werden.
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Literatur
- 1 Werth S, Halbritter K, Mahlmann A, Weiss N. Katheterinterventionelle Therapie bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit und diabetischer Angiopathie. Dtsch Med Wochenschr 2011; 136: 1994-1997