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DOI: 10.1055/s-0031-1299284
Einseitige Armschmerzen und -schwäche – nicht immer ist die Wirbelsäule schuld! Das Parsonage-Turner-Syndrom
Publication History
10 November 2011
23 January 2012
Publication Date:
20 February 2012 (online)
Kasuistik
Ein bis dato gesunder 71-jähriger Mann stellte sich mit seit 4 Monaten anhaltender Schwäche und Taubheit der linken Schulter und des linken Oberarms neurologisch vor. Bei einer genaueren Befragung gab er an, in den Wochen vor Auftreten der Symptome an ausgeprägten Schmerzen der linken Schulter gelitten zu haben.
Klinisch befand sich der Mann in einem gutem Allgemeinzustand, zeigte aber eine Atrophie des linken M. deltoideus, eine linksseitige Scapula alata und Schwäche der Armabduktion, -außen- und -innenrotation wie -elevation sowie eine Hypästhesie über dem M. deltoideus. Schmerzen bestanden aktuell nicht. Elektrophysiologisch fand sich im EMG eine Denervation des linken M. deltoideus, supra- und infraspinatus. Es wurde eine MRT des linken Plexus cervicobrachialis veranlasst.
Die HWS zeigte kombinierte diskal und zygoapophyseal-degenerativ bedingte spinale Engen von HWK 3 bis 7 mit relativem punctum maximum in HWK 3/4 und 5/6, zudem begleitende bilaterale, links betonte und osteophytär bedingte neuroforaminale Engen in allen Höhen, v. a. HWK 3/4 und 6/7. Es lagen keine Auffälligkeiten der intraduralen Inhalte vor. In der Abbildung des Schultergürtels mit Erfassung beider Plexus cervicobrachiales standen linksseitige Atrophien und T2w-STIR-hyperintense Signalalterationen des M. supra- und infraspinatus, deltoideus und subscapularis sowie serratus anterior bei sonst insgesamt altersentsprechendem Befund im Vordergrund ([Abb. 1], [2], [3], [4]).