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DOI: 10.1055/s-0031-1299369
Nachweis akuter myokardialer Schädigung durch Kokainabusus mittels MRT
Publication History
28 December 2011
15 February 2012
Publication Date:
02 April 2012 (online)
Einleitung
Die kardiale MRT gewinnt bei der Evaluation von Myokardschäden zunehmend an Bedeutung. Mittlerweile ist eine Vielzahl von Erkrankungen bekannt, die sich mittels Late-enhancement und myokardialem Ödem diagnostizieren und differenzieren lassen. Das myokardiale Late-enhancement basiert auf Unterschieden in der Kontrastmittelverteilung im Myokard, dabei kommt es im Narbengewebe, nach einer zunächst verzögerten Anreicherung im Vergleich zum gesunden Muskelgewebe, im weiteren Verlauf zum Late-enhancement durch ein verzögertes Abfluten des KM aus dem geschädigten Myokard. Dies beruht auf einem vergrößerten Verteilungsvolumen mit Erhöhung des Extravasalraums durch das Ödem im akuten bzw. eine Fibrose im chronischen Stadium (Mahrholdt H et al. Eur Heart J 2005; 26: 1461).
Eine Vielzahl kardiovaskulärer Ereignisse nach Kokainmissbrauch, wie der Myokardinfarkt und Arrhythmien, ist beschrieben. Die meisten dieser Komplikationen werden auf einen Katecholaminüberschuss durch Blockade des präsynaptischen Reuptakes von Dopamin und der dadurch gesteigerten Synthese von Noradrenalin und Adrenalin zurückgeführt. Eine Myokardschädigung durch Kokain erfolgt neben der direkten Myozytenschädigung durch einen Katecholaminüberschuss und Vasospasmus, aber auch durch den erhöhten myokardialen Sauerstoffbedarf, Plaquerupturen sowie Thromboxanproduktion mit De-novo-Thrombose. In einer kürzlich publizierten Studie mit asymptomatischen Kokainabhängigen fanden sich in der durchgeführten kardialen MRT in über 80 % der Population strukturelle Auffälligkeiten. Die Mehrheit wies im gefundenen Late-enhancement ein Ischämie-untypisches Muster (mittmyokardial, subepithelial oder fokal) auf. Dies könnte ein Hinweis auf eine direkte, adrenerg induzierte Myokardnekrose sein (Aquaro GD et al. Heart 2011; 97: 2056).