Zusammenfassung
Hintergrund: Die Subkonjunktivalanästhesie ist seit Langem eine Anästhesieoption zur Durchführung
der Trabekulektomie mit Mitomycin C. Ob diese Anästhesieform im Vergleich zur Vollnarkose
aus glaukomchirurgischer Sicht mehr perioperative Risiken birgt, insbesondere ob mehr
Blutungen vorkommen, lässt sich aus der bisherigen Literatur nicht beantworten.
Methodik: In einer retrospektiven Studie wurde der perioperative Verlauf von insgesamt 120
Glaukompatienten analysiert, die konsekutiv entweder in Intubationsanästhesie (Gruppe
I; n = 60) oder lokaler Subkonjunktivalanästhesie (Gruppe II, n = 60) vom selben Operateur
einer Trabekulektomie mit Mitomycin C unterzogen wurden. Es wurden nur Augen berücksichtigt,
die zuvor nicht bindehauteröffnend operiert worden waren und je Patient nur das zuerst
operierte Auge, wenn beide Augen operiert wurden.
Resultate: Sowohl postoperative Augendrucksenkung, absolute Augendruckwerte, mittlere stationäre
Verweildauer nach dem chirurgischen Eingriff als auch Häufigkeit von Blutungen in
Filterzone bzw. Vorderkammer, von Suture-Lysis bzw. Revisionseingriffen unterschieden
sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen. Gruppenübergreifend zeigte sich
eine signifikante Korrelation zwischen der Anzahl der bis kurz vor dem Eingriff applizierten
Antiglaukomatosa und der Häufigkeit von Filterkissenunterblutungen.
Schlussfolgerungen: Vom perioperativen ophthalmochirurgischen Risikoprofil kann die Subkonjunktivalanästhesie
als vergleichbar sicher wie die Intubationsanästhesie eingeschätzt werden. Zur Vermeidung
von Filterkissenunterblutungen scheint ein Aussetzen der lokalen Antiglaukomatosagabe
vor Durchführung der Trabekulektomie sinnvoll.
Abstract
Introduction: The aim of this study was to compare the intraoperative and early postoperative outcome
of trabeculectomy with mitomycin C in glaucoma patients undergoing general anaesthesia
compared to those undergoing subconjunctival anaesthesia.
Methods: The perioperative results of consecutive glaucoma patients receiving a trabeculectomy
with mitomycin C either under general anaesthesia (group 1, n = 60) or in subconjunctival
anaesthesia (group 2, n = 60) were analysed in a retrospective study. All surgical
procedures were performed by one surgeon and only one eye of each patient with no
history of previous conjunctival surgery was included in the study.
Results: No significant peri- and postoperative differences concerning period of hospitalisation,
intraocular pressure, filtration-bleb bleedings, hyphaema, frequency of laser suture
lysis, hypotony, chorioidal detachment or revision surgery could be shown between
the two groups. Considering all patients together, there was a significant correlation
between the occurrence of postoperative filtering bleb bleedings and the absolute
number of topical antiglaucomatous substances used prior to surgery
Conclusions: The perioperative risk profile of penetrating glaucoma surgery with subconjunctival
anaesthesia seems to be similar to that of procedures under general anaesthesia. For
prevention of postoperative filtering bleb bleedings, the administration of topical
antiglaucomatous drugs should be stopped before surgery.
Schlüsselwörter Glaukomchirurgie - Trabekulektomie - Subkonjunktivalanästhesie
Key words glaucoma surgery - trabeculectomy - subconjunctival anaesthesia