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DOI: 10.1055/s-0031-1299756
Der andere Hörsturz – gut therapierbar!
The Different Hearing Loss – Easily Curable!Publication History
Publication Date:
24 February 2012 (online)
Kasuistik
Über die Notaufnahme wurde ein 43 jähriger Patient mit seit 4 Stunden bestehendem Hörverlust und Schwindelgefühl ohne Tinnitus in unserer HNO-Klinik stationär aufgenommen. In der Otoskopie fanden sich reizlose Trommelfelle beidseits und auch der übrige Spiegelbefund war unauffällig. Ein Spontan- oder Lagerungsnystagmus konnten nicht nachgewiesen werden. In der Reintonaudiometrie wurde eine sensorineurale Schwerhörigkeit links bis 70 dB gemessen. Rechts lag die Knochenleitung pantonal um 20 dB ([Abb. 1]). Peripher-vestibulär war der Patient in der Vestibulookulografie seitengleich erregbar. Als Nebendiagnose gab der Patient eine bekannte Epilepsie an, die seit Jahren mit 400 mg Tegretal (Cabamazepin) vier mal täglich behandelt wurde.
Mit der Diagnose „akuter Hörsturz“ erfolgte die intravenöse Gabe von Kortison nach Stennert mit 250 mg SoluDecortinH absteigend. Subjektiv kam es am darauffolgenden Tag zu einer Besserung des Schwindelgefühls. Die Hörminderung blieb jedoch idem. Bei gleichbleibender Hypakusis links wurde am dritten stationären Tag eine explorative Tympanoskopie in Lokalanästhesie geplant. Kurz vor OP-Beginn kam es zu einer Verschlechterung des Patienten mit Vertigo, Übelkeit und intermittierender Konfabulation. Unter der Frenzelbrille zeigte sich ein schneller Downbeatnystagmus.