RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0032-1302470
Impfungen für Klinikmitarbeiter
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. Februar 2012 (online)

Sind Ärzte und Pflegekräfte geimpft, schützt dies ihre Patienten und sie selbst vor einigen gefährlichen Infektionen. Auch Julian Jürgens weiß Impfungen zu schätzen – spätestens, seit ihn die Oberärztin während einer Knie-TEP mit dem blutigen Skalpell streifte.
Kernaussagen
-
Ungeimpfte Ärzte können sich bei Patienten anstecken. Umgekehrt sind sie ein Risiko für Patienten, v. a. für solche mit geschwächtem Immunsystem.
-
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts veröffentlicht jährlich Impfempfehlungen, auch speziell für Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen. Eine allgemeine Impfpflicht besteht aber nicht.
-
Die empfohlenen Impfungen führt der Betriebsarzt durch. Die Kosten übernimmt der Arbeitgeber.
-
Eventuelle Kontraindikationen für eine Impfung sind
-
akute Infektionen (Fieber > 38,5°C),
-
Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs,
-
eine bestehende Schwangerschaft (bei Lebendimpfstoffen).
-
-
Vor Tätigkeitsbeginn in einer medizinischen Einrichtung verlangt der Arbeitgeber eine Eingangsuntersuchung, anschließend regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Ist der Mitarbeiter bereits infiziert, vereinbart man unter Umständen Tätigkeitsbeschränkungen.
-
Der Betriebsarzt bleibt grundsätzlich zur Verschwiegenheit verpflichtet – auch gegenüber dem Arbeitgeber.
-
Literatur
- 1 Roggendorf H, Sprave T, Hertel S et al. Die Influenza-Impfrate bei Mitarbeitern eines Universitätsklinikums. Status Quo und geeignete Verbesserungsstrategien. Dtsch Med Wochenschr 2011; 136: 1299-1304
- 2 Wicker S, Rabenau HF, Ackermann H et al. Rechtfertigt der Patientenschutz verpflichtende Impfungen? Ergebnisse einer anonymen Befragung von Medizinstudierenden. Dtsch Med Wochenschr 2011; 136: 1305-1311
- 3 Voigt K, Kühne F, Twork S et al. Aktueller Impfstatus in unterschiedlichen medizinischen Berufsgruppen in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Gesundheitswesen 2008; 70: 408-414
- 4 Jilg W. Schutzimpfungen in medizinischen Einrichtungen. Krankenhaushygiene up2date 2007; 2: 113-129
- 5 Wicker S, Rabenau HF, Marckmann G et al. Argumente für eine verpflichtende Influenza-Impfung. Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: 1650-1652
- 6 Grund S, Roggendorf M, Schweiger B. Outbreak of influenza virus A/H1N1 in a hospital ward for immunocompromised patients. Arch Virol 2010; 155: 1797-1802
- 7 Cornberg M, Protzer U, Petersen J et al. Aktualisierung der S3-Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-B-Virusinfektion. AWMF-Register-Nr.: 021/011. Z Gastroenterol 2011; 49: 871-930
- 8 Kerwat K, Goedecke M, Wulf H. Nadelstichverletzungen. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2009; 44: 344-345
- 9 Wolf A, Vollmer H. Leberattacke im Mikrokosmos. Via medici 2011; 4: 42-46
- 10 Robert Koch-Institut. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut / Stand: Juli 2011. Epidemiologisches Bulletin Nr. 30/2011. Im Internet: www.rki.de/cln_109/nn_205772/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2011/30__11,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/30_11.pdf Stand 12.09.2011
- 11 Cramer JP, Helling-Giese G. Impfungen in der Schwangerschaft und der Stillzeit. FTR 2010; 17: 280-283
- 12 Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge, ArbMedVV.
- 13 Wutzler P. Empfehlungen der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) zur Prävention der nosokomialen Übertragung von Hepatitis B Virus (HBV) und Hepatitis C Virus (HCV) durch im Gesundheitswesen Tätige (2007). Im Internet: www.dvv-ev.de/therapieempfehlungen/de/hbvhcv.pdf Stand 12.09.2011