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DOI: 10.1055/s-0032-1302538
Gibt es eine Assoziation zwischen spirometrischen Kennwerten und der Telomerenlänge in Leukozyten des peripheren Bluts?
Einleitung: Die Telomerenlänge gilt als Maß für das biologische Alter. Studien zeigen, dass sie bei Rauchern und Patienten mit Lungenerkrankungen, insbesondere COPD, relativ zu Gesunden verringert ist; dies gilt als Anzeichen vorzeitiger Alterung. Wir untersuchten die mögliche Assoziation zwischen Lungenfunktion und Telomerenlänge in der Gesamtpopulation und in stratifizierten Untergruppen.
Methodik: In einer Stichprobe der bayerischen Bevölkerung in der Region Augsburg (KORA) wurde bei 1321 Probanden (Alter 41 bis 63 Jahre) eine Spirometrie durchgeführt (Masterscreen, Care Fusion, Höchberg). Der Raucherstatus sowie das Vorliegen akuter oder chronischer respiratorischer Erkrankungen wurden mittels Fragebogen erfasst. Die Telomerenlänge in Leukozyten des peripheren Bluts wurde mittels quantitativer PCR (T/S Ratio) bestimmt. Assoziationen zwischen Telomerenlänge und Lungenfunktion wurden anhand linearer Modelle ermittelt, wobei für Alter, Geschlecht, Größe und Raucherstatus adjustiert wurde.
Ergebnisse: In der gesamten Stichprobe bestand für FEV1 und FVC, nicht jedoch für andere spirometrische Parameter, eine Assoziation zur Telomerenlänge (standardisierter Regressionskoeffizient ß=0,027 bzw. 0,028, p<0,05). Bei Stratifizierung nach Geschlecht blieb diese Assoziation nur für FVC bei Männern erhalten (ß=0,032, p<0,05). Anamnestisch lungengesunde Nie-Raucher zeigten keine Assoziation, hingegen fand sich bei Rauchern für FVC eine signifikante (ß=0,034, n=475) und bei Patienten mit COPD eine grenzwertig signifikante (ß=0,118, p=0,08, n=60) Assoziation.
Diskussion: Die Assoziation zwischen Lungenfunktion und Telomerenlänge war in einer bevölkerungsbezogenen Stichprobe primär auf Raucher und Patienten mit COPD zurückzuführen; sie bestand nicht für anamnestisch lungengesunde Nichtraucher. Somit spiegelte die Lungenfunktion eine extrinsisch bedingte vorzeitige biologische Alterung wider, nicht hingegen eine mögliche intrinsische Alterung in Abwesenheit identifizierbarer Noxen.