Pneumologie 2012; 66 - V387
DOI: 10.1055/s-0032-1302554

Weaningverlauf nach interventioneller Entfernung von Trachealstenosen

L Hagmeyer 1, C Priegnitz 1, S Stieglitz 1, WJ Randerath 1
  • 1Krankenhaus Bethanien gGmbH, Klinik für Pneumologie und Allergologie, Solingen

Einleitung:

Nach erfolgter Tracheotomie (chirurgisch sowie perkutan-dilatatorisch angelegt) können bei langzeitbeatmeten Patienten benigne Trachealstenosen ein erfolgreiches Weaning verhindern. Zu klären ist, wie oft in diesen Fällen durch eine endoskopische Therapie die Entwöhnung vom Respirator gelingt.

Methoden:

Es wurden retrospektiv die Daten aller in 21 Monaten zum Weaning aufgenommenen Patienten hinsichtlich der Anzahl an relevanten Trachealstenosen überprüft. Von Interesse waren unter anderem die Art der Trachealstenose, das interventionelle Verfahren und der postinterventionelle Verlauf.

Ergebnisse:

Zwischen Januar 2010 und September 2011 wurden 627 Patienten intensivmedizinisch in unserem Weaningzentrum aufgenommen. Davon wurden 325 Patienten als primär entwöhnbar eingestuft. 12 von diesen Patienten wiesen eine durch Tracheotomie entstandene relevante Trachealstenose auf. Bei 11 Patienten wurde in starrer Bronchoskopie mittels Dioden-Laserung die Trachealstenose entfernt, bei einem Patienten aufgrund eines breitbasig aufliegenden Granulationsgewebes mittels Argonbeamer und optischer Zangenentfernung. 5 der lasertherapierten Patienten sowie der Patient nach Argonbeamerung konnten anschließend problemlos von der invasiven Beatmung entwöhnt werden. Von diesen konnte bei 5 Patienten eine nicht-invasiven Heimbeatmung problemlos etabliert werden, eine Patientin wurde vollständig vom Respirator entwöhnt. Von den verbliebenen 6 Patienten verblieben 4 Patienten langfristig an der invasiven Beatmung. 2 weitere konnten erfolgreich dekanüliert werden, verstarben jedoch im klinischen Verlauf an den Folgen schwerer Infekte mit konsekutivem respiratorischem Versagen.

Schlussfolgerung:

Nach Tracheotomie ist die benigne Trachealstenose eine relevante Ursache für ein initiales Weaningversagen, das mittels Bronchoskopie diagnostiziert und therapiert werden kann. Eine interventionelle Rekanalisation erscheint auch bei dieser multimorbiden Klientel sinnvoll, da hierdurch ein Weaning gelingt.