Pneumologie 2012; 66 - P339
DOI: 10.1055/s-0032-1302579

Lebensqualität von Patienten mit pulmonaler Hypertonie – Ein Vergleich mit der deutschen Normbevölkerung

F Ihle 1, C Baezner 1, T Meis 1, W von Wulffen 1, P Huppmann 1, G Zimmermann 1, V Arias Herrera 1, C Schild 1, N Kneidinger 1, N Leuchte 2, J Behr 3, C Neurohr 1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Schwerpunkt Pneumologie, Klinikum der LMU München, Campus Groshadern
  • 2Medizinische Abteilung II, Krankenhaus Neuwittelsbach, München
  • 3Medizinische Klinik III, Klinik für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin, Berufsgenossenschaftliches Universitätskrankenhaus Bergmannsheil, Bochum

Hintergrund: Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war (1) die gesundheitsbezogene Lebensqualität (LQ) von Patienten mit Pulmonaler Hypertonie (PH) anhand eines generischen und eines spezifischen Fragebogeninstruments zu erheben und (2) die Lebensqualität mit der deutschen Normstichprobe zu vergleichen.

Methoden: 60 konsekutive Patienten (DANA-Point 1) unserer Lungenhochdruck Ambulanz (Alter 57±17 Jahre, 44männlich [73%], 32 [54%] Monotherapie, 18 [30%] duale Therapie, 2 [3%] Tripeltherapie, 8 [13%] Studientherapie, BMI 24,4±4,6, 6-Minuten Gehtest 401±114 Meter) wurden gebeten den “Short Form-36” (SF-36) Fragebogen zum Gesundheitszustand sowie den “Cambridge Pulmonary Hypertension Outcome Review” (CAMPHOR) unter standardisierten Bedingungen auszufüllen. Die Fragebogenergebnisse des SF-36 wurden mithilfe des Einstichproben-t-Test mit der alters- und geschlechtsangepassten deutschen Normstichprobe (n=535) verglichen.

Ergebnisse: PH Patienten zeigten eine vornehmlich physisch reduzierte LQ anhand des SF-36. Im Gegensatz dazu erreichten die psychischen SF-36 Skalen bestmögliche Werte als Anzeichen eines gehobenen geistigen Wohlbefindens. Die CAMPHOR “Lebensqualitäts” Skala erreichte das obere Terzil, die Werte für “Symptome” und “Aktivitäten” hingegen lagen im untersten Terzil, als Ausdruck eines limitierten physischen Wohlergehens. Im Vergleich zur deutschen Norm zeigte sich in sechs von acht SF-36 Skalen eine signifikant reduzierte LQ (p≤0,01) der PH Patienten mit Ausnahme der Skalen „Körperlichen Schmerzen“ (p=0,300) und „Mentale Gesundheit“ (p=0,093).

Diskussion: Die Studienergebnisse zeigen anhand beider Instrumente übereinstimmend eine vornehmlich physich reduzierte LQ von Patienten mit PH unter leitliniengerechter Therapie. Im Vergleich zur deutschen Norm ist zudem die Lebensqualität von PH Patienten signifikant erniedrigt. Sensitive LQ Daten sollten in klinischen Studien standardisiert Anwendung finden.