Pneumologie 2012; 66 - P346
DOI: 10.1055/s-0032-1302592

Zyto-/histologische Biopsiediagnostik maligner Pleuramesotheliome

C Biancosino 1, L Welker 2
  • 1Klinik für Thoraxchirurgie, Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken, Wiesbaden
  • 2Zytologisches Labor, Krankenhaus Großhansdorf, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie

Einleitung: Die Inzidenz maligner Mesotheliome (MM) steigt weiter an. MM gehören dennoch zu den seltenen Tumoren. Die Histologie scheint der Goldstandard, die diagnostische Ausbeute der Zytologie dagegen als unzureichend. Diese Ergebnisse basieren häufig auf den Analysen kleiner Fallzahlen.

Ziel: Differenzierte Analyse beider morphologischer Verfahren an einem hinreichend großen Untersuchungsgut.

Material und Methode: Zwischen 2000 und 2010 wurden die an 3158 stationären Patienten im Krankenhaus Großhansdorf erhobenen 5122 zyto-/histologischen retrospektiv mit den klinischen und histologischen Enddiagnosen verglichen. Es handelt sich dabei um 1136 zyto-/histologisch untersuchte Biopsiepräparate der Pleura, Lunge und Brustwand, 3526 Pleuraergüsse und 1511 Feinnadelbiopsien. Ergänzend wurden 430 Hyaluronsäurewerte (HA) gemessen.

Ergebnisse: 940 mal handelt es sich klinisch/histologisch um ein MM. In der primären Biopsiediagnostik gelang es histologisch 354, zytologisch 447, kombiniert 556 Mal ein MM nachzuweisen. In 94 Ergüssen lagen HA-Werte über dem cut-off Wert für MM von 30mg/L vor. Kombiniert ergeben Zyto- und Histologie bei einer vergleichbar hohen Spezifität (99,5 vs. 99,6%) einen diagnostischen Gewinn von 202 zusätzlich zur Histologie erkannter MM-Fälle bei einer nur leicht reduzierten Sensitivität (73 vs. 69%).

Schlussfolgerung: Die diagnostische Glaubwürdigkeit der zytologischen MM-Diagnose ist der Histologie vergleichbar. Die Kombination beider Verfahren unter Einbeziehung der HA-Analyse steigert die diagnostische Genauigkeit im nennenswerten Umfang.