Pneumologie 2012; 66 - P221
DOI: 10.1055/s-0032-1302631

Effektmonitoring bei nichtpulmonalen Erkrankungen und Interventionen mittels Markeranalyse aus der Ausatemluft am Beispiel der Chronischen Niereninsuffizienz

G Becher 1, A Hillmann 2, M Graupner 3, R Purkhart 4
  • 1BecherConsult GmbH, Bernau
  • 2Graupner GmbH & Co KG
  • 3Dialysezentrum Altenburg
  • 4Graupner Medizintechnik GmbH & Co KG, Berlin

Einleitung:

Die Messung von Krankheitsmarkern in Atemluft oder anderen nichtinvasiv gewonnenen Proben ist Thema vieler Studien, die nicht frei von Irrwegen sind. Die Ionenbeweglichkeitsspektrometrie (IMS) scheint eine Methode zu sein, mit der man auch ohne Probenvorbereitung hochempfindlich feuchte Atemluftproben analysieren kann. Es ist bekannt, dass über 800 Peaks in einer Atemluftprobe zu detektieren sind.

Methode:

In der durchgeführten Studie wurde in einem Dialysezentrum jeweils vor und nach einer Dialysesitzung eine Atemluftprobe gemessen. Die Patienten (30) mussten dazu je einen 20 Sekunden dauernden Atemzug an einem Atemrohr mit Endwiderstand durchführen. Die Analyse mit einem DMS-Microanalyzer dauerte jeweils 270 Sek. Die Auswertung erfolgte mit einer eigenen Software, basierend auf einer Clusteranalyse.

Ergebnisse:

Es waren in allen Atemzügen regelrechte IMS-Spektrogramme erfassbar. Es zeigte sich, dass es signifikante Unterschiede in den Spektrogrammen vor und nach der Dialyse gab, sowohl in Anzahl und Position der gefundenen Peaks als auch in der Intensität.

Die Abb. zeigt die detektierten Peak vor Dialyse (links) bzw. nach Dialyse (rechts)

Schon bei Eineziehung von nur zwei Peaks konnten die Messungen mit 90%iger Sicherheit richtig zugeordnet werden (Kreuzkorrelation) Weiter konnte gezeigt werden dass es Peaks gibt, die offenbar mit eingesetzten Medikamenten korrelieren und jeweils nur bei den entsprechend therapierten Probanden zu finden waren. Überraschenderweise war das auch nach Einsatz von EPO der Fall.

Diskussion:

Es wird vermutet, dass man in der Ausatemluft korrelierende Peaks zur Niereninsuffizienz findet, die möglicherweise den Grad der Urämie als auch den Dialyseerfolg ableiten lassen.

Weiter zeigte es sich, dass es Peaks gibt, die mit der eingesetzten Medikation korrelieren. In weiteren Untersuchungen muss nachgewiesen werden, inwiefern hier Möglichkeiten einer nichtinvasiven Kontrolle der Serumkonzentrationen möglich ist. Die Identifizierung der Peaks steht noch weitgehend aus, die Peaks repräsentieren aber einzelne Substanzen bzw. deren spezifische Ionen.