Pneumologie 2012; 66 - V405
DOI: 10.1055/s-0032-1302708

Vergleich der Materialverarbeitung bei EBUS-TBNA nach standardisierter Probengewinnung zwischen Ausstrichzytologie und Sammlung in Zytozentrifugaten

C Grah 1, S Griff 2, H Temme 1, M Vogelbusch 1, T Mairinger 2
  • 1Pneumologischer Schwerpunkt, Innere Abteilung, Krankenhaus Havelhöhe, Berlin
  • 2Institut für Pathologie, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin

Einleitung: Die Methode der EBUS ist in der Diagnostik und Staging beim Lungenkarzinom inzwischen fest verankert. Trotz der Verbreitung und allgemeiner Akzeptanz gibt es keine verbindlichen Standards hinsichtlich Materialverarbeitung und Repräsentativität.

Fragestellung: Zwei Patientengruppen werden mittels EBUS-TBNA mit 2 Methoden der Materialverarbeitung untersucht. Gruppe 1: 3 Punktionen aus jeder pathologischen LK-Station. Je Punktion 3 Ausstriche, die Festbestandteile werden von allen Punktionen in ein gemeinsames Gefäß als Histologie gesammelt. Gruppe 2: 3 Punktionen aus jeder LK-Station. Nur aus der ersten Punktion 3 Ausstriche. Die Nadel wird zusätzlich ausgespült und ebenfalls als histologisches Material untersucht. Zweite und dritte Punktion werden ohne Ausstriche als Zytozentrifugate getrennt je Punktion gesammelt, Festbestandteile werden als histologisches Material untersucht.

Ergebnisse: Es wurde verglichen: Lymphknoten oder diagnostische Punktion oder Blut. Sowie ob in der Zytologie und/oder der Histologie die Art der Materialgewinnung diagnostisch war. Die Ergebnisse in den Gruppen 1/2 waren: LK oder diagnostische Punktion: 89/99, Blut: 38/40, allein Zytologie diagnostisch: 2/3, allein Histologie diagnostisch: 0/6, Zytologie und Histologie diagnostisch: 8/4

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen einen Vorteil für die 2 Methode der Materialverarbeitung sowohl bei der Anzahl repräsentativer Proben, als auch der Histologisch auswertbaren Ergebnisse. In beiden Methoden waren jedoch diagnostische Sicherungen zum Teil (2 bzw. 3 mal) nur über die Zytologie möglich.

Schlussfolgerung: Die Art der Materialverarbeitung ist für die Ergebnisse bedeutsam. Auf eine Ausstrichzytologie kann nicht verzichtet werden, jedoch ist diese bei zusätzlichen Zytozentrifugaten auf eine kleine Anzahl von Präparaten reduzierbar. Die Verarbeitung von EBUS-TBNA in Zytozentrifugate ist ein diagnostischer Zugewinn. Weitere systematische Studien sollten diese Ergebnisse konsolidieren.