Pneumologie 2012; 66 - V207
DOI: 10.1055/s-0032-1302735

Feuchtigkeit der Nasenschleimhaut während der Sauerstoffgabe: Einfluss von Befeuchtung und Bauart der Sonde

D Dellweg 1, M Wenzel 1, E Höhn 1, O Bourgund 1, P Haidl 1
  • 1Krankenhaus Kloster Grafschaft Pneumologie, Schmallenberg

Hintergrund:

Bei der Langzeitsauerstofftherapie wird der Sauerstoff in der Regel angefeuchtet um das Austrocknen der nasalen Schleimhaut zu verhindern. Von der Bauart her gibt es Sonden mit pränasaler und intranasaler Sauerstoffapplikation. Ob die verschiedenen Applikationsformen einen Einfluss auf die nasale Feuchtigkeit haben wurde bisher messtechnisch nicht untersucht.

Fragestellung:

Untersucht werden soll, ob die pränasale verglichen mit der intranasalen Gabe von Sauerstoff einen Einfluss auf die nasale Feuchtigkeit hat. Geklärt werden soll weiterhin, ob für beide Systemarten eine Befeuchtung erforderlich ist.

Methode:

Zunächst wurde ein Analysesystem entwickelt, welches durch einen dünnen beheizten Katheter Luftproben von der nasalen Schleimhautoberfläche entnimmt und unter Körpertemperaturbedingungen analysiert. An 12 gesunden Probanden wurde dann die nasale schleimhautnahe Luftfeuchtigkeit bei prä- und intranasaler Sauerstoffgabe mit verschiedenen Flussraten mit und ohne Befeuchtung gemessen.

Ergebnis:

Die intranasale Luftfeuchtigkeit fiel signifikant von 40,3±8,7% auf 29,0±6,8% bei einer Flussrate von 3l/min wenn der Sauerstoff intranasal und ohne Befeuchtung gegeben wurde (p<0,01). Bei pränasaler Sauerstoffgabe ohne Befeuchtung kam es zu keinem signifikanten Abfall der nasalen Feuchtigkeit.

Schlussfolgerung:

Pränasale Sauerstoffgabe verhindert den Abfall der nasalen Feuchtigkeit und macht eine Befeuchtung des Sauerstoffs überflüssig. Hierdurch kann die Therapieform vereinfacht und kostengünstiger gestaltet werden.