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DOI: 10.1055/s-0032-1302736
Atemmuskelkraft im Alter bei anamnestisch Lungengesunden mit besserer oder schlechterer Lungenfunktion
Hintergrund: Die Abnahme von Muskelkraft mit fortschreitendem Lebensalter ist ein Zeichen des Alterns und Merkmal reduzierter Leistungsreserven. Die Studie hatte das Ziel, diesen Zusammenhang für das respiratorische System anhand zweier auf der Basis spirometrischer Volumina klassifizierter Kollektive zu untersuchen.
Methode: Aus einer Bevölkerungsstichprobe der Region Augsburg im Alter zwischen 65 und 90 Jahren (KORA-Age) wurden zwei anamnestisch lungengesunde Subgruppen ausgewählt, die im Vergleich zur Gesamtkohorte besonders gute („juvenile“, n=82) oder schlechte („senile“, n=87) FEV1%Soll-Werte zeigten. Es wurden u.a. der maximale inspiratorische Spitzendruck vom Residualvolumen (PImax) und der Mundverschlussdruck bei Ruheatmung (P0.1) bestimmt sowie ein 6-Minuten-Gehtest durchgeführt.
Ergebnisse: Über alle Probanden zeigte sich mit zunehmendem Alter eine Abnahme von PImax sowie ein Anstieg von P0.1/PImax (jeweils p<0,05), hingegen kein Alterszusammenhang für P0.1. Zwischen den Subgruppen fand sich kein Unterschied in für die Vitalkapazität adjustierten P0.1 und PImax. Dagegen waren in der „senilen“ Gruppe P0.1/PImax und die effektive inspiratorische Impedanz (P0.1*ti/VT) erhöht, zugleich die 6-Minuten-Gehstrecke (6-MWD) reduziert (jeweils p<0,05). Als signifikante Einflussgrößen für die 6-MWD erwiesen sich in einem multiplen Regressionsmodell über beide Subgruppen Alter, Gewicht, FEV1 und PImax.
Diskussion: Bei anamnestisch lungengesunden Personen in fortgeschrittenem Alter ist somit eine Einschränkung von FEV1%Soll mit einer Reduktion respiratorischer Leistungsreserven sowie einer verringerten 6-MWD assoziiert. Um den prädiktiven Wert von Indices der Atemmuskulatur bei der Entwicklung von Gebrechlichkeit zu eruieren, sind Follow-Up-Untersuchungen in Vorbereitung.
Die Studie wurde gefördert durch BMBF-01ET0713 (KORA-Age).