Pneumologie 2012; 66 - P42
DOI: 10.1055/s-0032-1302757

Veruccöses Plattenepithelcarcinom der Trachea

C Steppert 1, J Alhanna 1, J Krugmann 2, J Schubert 2, M Vieth 2
  • 1Klinikum Bayreuth, Medizinische Klinik II
  • 2Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie

Veruccöse Plattenepithelcarcinome sind seltene Tumore, die überwiegend im Bereich der äußeren Haut, Genitalbereich, Mundhöhle und Ösophagus bzw. Larynx beschrieben wurden. Bislang existieren in der Literatur keine Berichte über derartige Tumore im Bereich des Tracheobronchialsystems.

Ein 74-jähriger Mann wurde wegen seit mehreren Monaten zunehmender Atembeschwerden stationär aufgenommen. Radiologisch imponierte eine rechtsseitige Pneumonie, die antibiotisch behandelt wurde. Dennoch kam es zu einer weiteren Zunahme der Atemnot. Die daraufhin durchgeführte Bronchoskopie erbrachte polypoide Veränderungen im Bereich der proximalen und einen subtotalen Verschluss der distalen Trachea durch exophytisches, Tropfsteinhöhlenartiges Tumorgewebe. Es erfolgte eine LASER-Koagulation und bronchoskopische Abtragung.

Histologisch ergab sich ein hochdifferenziertes Plattenepithelcarcinom mit geringer Proliferation und geringen Kernatypien jedoch erheblicher Aneuploidie in der DNA Zytometrie. In der Immunhistologie mit Antikörpern gegen HPV 1,6,7,16,18,31 konnte eine HPV-Infektion nachgewiesen werden. Im Rahmen des weiteren Stagings einschließlich 5 FDG-PET-CT fand sich kein Anhalt für regionale oder Fernmetastasen.

Dementsprechend erfolgte die Thermoablation der verschiedenen Exophyten mittels Nd-YAG-Laser und Kryotherapie.

Sowohl endoskopisch, histologisch als auch von Seiten der Immunhistochemie entspricht dieser Befund veruccösen Plattenepithelcarcinomen, wie sie mehrfach im Ösophagus oder Larynx beschrieben wurden. Insbesondere ergaben sich nicht die für Papillome typischen histologischen Veränderungen. Somit muss von einem veruccöses Carcinom der Trachea ausgegangen werden. Den endgültigen Beweis muss der weitere Krankheitsverlauf des Patienten erbringen.